Disney schneidet besser als erwartet ab

Die Walt Disney Company hat die Auswirkungen der schwachen US-Konjunktur mit Hilfe von Kostensenkungen ausgeglichen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die Walt Disney Company hat die Auswirkungen der schwachen US-Konjunktur mit Hilfe von Kostensenkungen ausgeglichen und für das dritte Quartal des laufenden Geschäftsjahres etwas mehr verdient als von der Wall Street erwartet. Disney hatte die Streichung von 4.000 Stellen angekündigt und verspricht sich jährliche Kostenersparnisse von 350 Millionen US-Dollar.

Der amerikanische Unterhaltungs- und Medienkonzern verdiente im abgelaufenen Quartal mit seinen Filmstudios, Freizeitparks und Fernsehoperationen 392 Millionen US-Dollar gegenüber 361 Millionen US-Dollar in der Vorjahresvergleichszeit. Der Umsatz gab geringfügig auf 5,98 Milliarden US-Dollar nach gegenüber 6,05 Milliarden US-Dollar in der entsprechenden Vorjahreszeit. Disney hat in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 19,5 Milliarden Dollar umgesetzt; im Vorjahr waren es 19,3 Milliarden US-Dollar . Die Gesellschaft wies nach Sonderbelastungen einen Verlust von 94 Millionen US-Dollar aus gegenüber einem Gewinn von 957 Millionen US-Dollar in den ersten neun Monaten des vergangenen Geschäftsjahres.

"Disneys Gesamtleistung ist angesichts der schwachen Wirtschaft solide", sagte Firmenchef Michael D. Eisner laut dpa. Er hob das starke Wachstum der Filmstudios hervor. Sie erhöhten mit Filmen wie "Pearl Harbour", "Spy Kids" und "Atlantis" ihren Quartalsumsatz um acht Prozent auf 1,3 Milliarden US-Dollar. In den Freizeitparks hat Disney rigorose Kostenkontrolle betrieben und hat damit den Rückgang in den Besucherzahlen weitgehend ausgeglichen. Der Umsatz stagnierte mit 1,9 Milliarden US-Dollar.

Im Fernseh- und Medienbereich schrumpfte der Umsatz deutlich um sechs Prozent auf 2,1 Milliarden US-Dollar, wobei sich bei dem Fernsehsender ABC, den anderen Disney-Fernsehoperationen und den Rundfunkstationen das schwache Werbeaufkommen, niedrigere Ratings und höhere Programmkosten bemerkbar machten.

Die Verbraucherprodukt-Sparte litt unter den schwächeren Umsätzen der Disney-Geschäfte. Der Umsatz fiel um drei Prozent auf 518 Millionen US-Dollar. Eisner verwies auf den gerade angekündigten Kauf von Fox Family Worldwide mit 81 Millionen Kabel- und Satellitenfernsehkunden für drei Milliarden Dollar in bar. Er hielt sich aber mit Angaben über ein angebliches Kaufinteresse von Disney an der AT&T-Kabelfernsehsparte zurück. AT&T ist der größte Kabelfernsehsystem-Betreiber der USA und hat ein Kaufangebot der Kabelfernsehfirma Comcast von 44 Milliarden US-Dollar als unzureichend abgelehnt. Eisner wollte zu den Spekulationen keine Stellung nehmen. Er erklärte lediglich, dass man sicherlich die Augen offen halte. AOL Time Warner, größter Konkurrent Disneys im Medienbereich, verhandelt bereits ebenfalls mit AT&T über eine Zusammenlegung der Kabelsparten beider Konzerne. (jk)