Disney stark mit Fernsehen, schwach mit Filmen
Der US-Medienkonzern verzeichnet in seinen zahlreichen Sparten ein durchwachsenes Ergebnis. Trotz einem satten Plus unterm Strich stĂĽrzt die Aktie ab.
Der Unterhaltungsriese Disney macht mit Fernsehstationen und Freizeitparks gute Geschäfte. Der US-Konzern hat den Umsatz im dritten Quartal seines Geschäftsjahres (April-Juni) um sieben Prozent auf 10,67 Milliarden Dollar gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesteigert. Der Gewinn hat um acht Prozent auf 2,73 Milliarden Dollar zugelegt, wie das Unternehmen am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte (PDF-Dokument).
Im Fernsehgeschäft von Disney bleibt vor allem der Sportsender ESPN eine Geldmaschine, aber auch beim weltweiten Netz der Disney Channel lief es besser. Insgesamt ist der Umsatz der TV-Sparte um fünf Prozent auf 4,95 Milliarden Dollar gewachsen, das operative Ergebnis der Sparte ist um elf Prozent auf knapp 2,1 Milliarden Dollar gestiegen.
Im Filmgeschäft konnten "Thor" und "Cars 2" auch angesichts unterschiedlicher Starttermine nicht mit dem Ergebnis von Hits des Vorjahresquartals wie "Iron Man 2" und "Toy Story 3" mithalten. Der Umsatz hat um ein Prozent auf 1,6 Milliarden Dollar nachgegeben. Das operative Ergebnis der Sparte ist auch angesichts hoher
Produktionskosten von 123 auf 49 Millionen Dollar abgesackt: Vor allem der neue Teil der "Pirates of the Caribbean"-Reihe hat weltweit zwar mehr als eine Milliarde Dollar eingespielt, war aber auch sehr teuer.
Unter anderem "Cars"-Spielzeug hat für Zuwächse im Bereich Verbraucherprodukte gesorgt. Der Umsatz ist um 13 Prozent auf 685 Millionen Dollar gewachsen, das operative Ergebnis ist um 32 Prozent auf 155 Millionen Dollar angestiegen.
Disney-Chef Robert Iger sagte bei Vorlage der Zahlen unter anderem, der Konzern sehe sich nach Zukäufen um, um sich neue Figuren oder Geschäftsbereiche ins Haus zu holen. Iger hatte 2006 kurz nach seinem Amtsantritt das Animationsstudio Pixar übernommen und damit nicht nur lukrative Charaktere wie die Helden aus "Toy Story" gewonnen, sondern auch die Beziehungen zum Elektronik-Konzern Apple gestärkt. Apple-Gründer Steve Jobs war Pixar-Besitzer und wurde mit dem Deal zum größten Einzelaktionär von Disney.
Während die Ergebnisse des am 2. Juli abgeschlossenen Dreimonatsabschnitts besser ausgefallen sind als von Analysten erwartet, hat Disney bei der Prognose enttäuscht. Am Mittwoch hat die Aktie auf dem New Yorker Parketthandel mit einem satten Minus von über elf Prozent eröffnet und ist damit mit Abstand größter Verlierer der 30 Dow-Jones-Titel gewesen. (mit Material der dpa) (jh)