Computex

DisplayPort wird zur Docking-Station

AMD und VESA hatten im Januar die DisplayPort-Erweiterung DockPort vorgestellt, nun erweitern sie den Standard um USB 3.1. Auch die Stromversorgung läuft dann über das Kabel.

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Das offizielle DockPort-Logo

Die Vesa hat zur Computex bekannt gegeben, den DisplayPort-Standard um DockPort mitsamt USB 3.1 und Stromversorgung zu erweitern. So mutiert der Monitoranschluss zu einer universellen Peripherie-Schnittstelle und macht flexible Docking-Stationen möglich. DockPort wurde ursprünglich von AMD und Texas Instruments unter dem Namen Lightning Bolt entwickelt, Anfang des Jahres hatte die Vesa es als DisplayPort-Erweiterung aufgenommen.

AMD zeigte eine Docking-Lösung auf der Computex.

Die Schnittstelle kombiniert somit die Fähigkeiten von DisplayPort 1.2 und USB 3.1: 4K-Monitore können mit 60 Hz angesteuert werden, bis zu vier Monitore (mit dann niedrigerer Auflösung) sind hintereinander anschließbar, Audiosignale können mit übertragen werden, per USB fließen 10 GBit/s.

Sollte auch USB-PD umgesetzt werden, wäre eine Stromversorgung von 100 Watt möglich – und zwar in beide Richtungen, es könnten also Festplatten oder Monitore direkt versorgt werden oder anders herum Notebooks von ihrer Docking-Station geladen werden. Doch USB-PD erfordert spezielle Kabel, und bislang sieht DockPort nur einen erweiterten Mini-DisplayPort-Anschluss vor, der die Anforderungen nicht erfüllen dürfte. In einem Schaubild der Vesa ist von "USB 3.1 speed charging" die Rede, was möglicherweise nur die 7,5 Watt meint, die USB-PD ohne spezielle Kabel übertägt (5 V, 1,5 A). Das wäre nur ein kleiner Fortschritt gegenüber den 4,5 Watt (5V, 900 mA) von USB 3.0 und 2,5 Watt von USB 2.0 (5 V, 500 mA).

[Update 5.6.] Die Stromversorgung geht bis auf 80 Watt hoch, wie die Vesa heise online bestätigte. Das ist ein in der USB-PD (USB Power Delivery) eigentlich nicht vorgesehenes Profile, geht aber weit über die 4,5 Watt (5V, 900 mA) von USB 3.0 und 2,5 Watt von USB 2.0 (5 V, 500 mA) hinaus. Dabei kann sowohl Host wie auch Client die Stromquelle sein, also Festplatten oder Monitore direkt versorgt werden oder anders herum Notebooks von ihrer Docking-Station geladen werden.

Laut USB-PD stehen demnach bei 5 Volt 2 Ampere zur Verfügung, bei 12 Volt 5 Ampere. Bei 20 Volt sind im stärksten USB-PD-Profil 5 5 Ampere, also 100 Watt vorgesehen, bei DockPort dürften es dann 4 Ampere sein, um die 80 Watt einzuhalten – immer noch genug, um Notebooks schnell zu laden oder anders herum auch größere Monitore zu versorgen. (jow)