MWC

Mullins: AMDs Pläne für stromsparenden Tablet-Prozessor

Mit einem sparsamen, aber grafikstarken x86-Prozessor möchte AMD sich ein Stück vom Tablet-Kuchen sichern und zeigte ein paar Referenzdesigns.

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Von
  • Benjamin Benz

Angedockt in der Basisstation soll ein Mullins-Tablet als PC für einfache Aufgaben dienen.

AMD möchte Tablets mit dem Stromsparprozessor Mullins eine Performance-Welt erschließen, die bisher PCs vorbehalten war. Der mit gerade einmal zwei Watt Scenario Design Power (SDP) spezifizierte x86-Prozessor mit integrierter DirectX-11-Grafik steht seit Herbst auf der AMD-Roadmap und soll Mitte des Jahres erscheinen. Auf dem MWC gab es schon ein paar interessante Referenzdesigns zu sehen: Zum einen ein Tablet mit 60-GByte-mSATA-SSD und 2 GByte RAM.

Displayport und USB 3.0 führt AMD über einen Dockport genannten Steckverbinder nach außen. Dabei handelt es sich um einen Mini-DisplayPort-Stecker, dessen Pins mit einer ursprünglich von AMD und Texas Instruments unter dem Namen Lightning Bolt entwickelten Technik beide Signale transportieren.

Wie das in der Praxis aussehen könnte, zeigt AMD mit einer Dockingstation, in die man das Referenztablet stellen kann. Sie lädt es nicht nur, sondern hat auch alle PC-üblichen Schnittstellen, von USB-Ports über Ethernet bis zu einem Anschluss für ein Display.

In der kleinen Nano-Box steckt die Hauptplatine des Tablets.

Die Hauptplatine des Tablets – also ohne Display – hat AMD samt einer Kamera außerdem noch einmal in ein Gehäuse in Smartphone-Größe verpackt und nennt sie dann Nano. Nano soll beispielsweise oben auf einem Fernseher residieren und diesen in einen PC verwandeln. Der Trick dabei ist, dass die Halterung als zusätzliche Kühlfläche für den Prozessor fungiert.

AMD gibt sich zuversichtlich, dass Mullins trotz niedriger Leistungsaufnahme mehr Spiele-Performance bietet als die bisherigen Kabini-Chips mit immerhin bis zu 25 Watt. Gegenüber dem glücklosen Tablet-Vorgänger Temash will AMD vor allem die "Responsiveness" verbessert haben. Im Klartext ist damit gemeint, dass der Chip schneller auf Benutzereingaben reagiert. Dazu darf Mullins seine TDP kurzfristig deutlich weiter überschreiten als der Vorgänger. In der Spitze sollen Taktfrequenzen "über 2, aber unter 2,5 GHz" möglich sein.

Nano soll einen Fernseher in einen x86-PC verwandeln.

AMD hofft, mit Mullins in die Performance-Lücke zwischen Intels Bay-Trail-Atoms und den Y-Haswells mit 4,5 Watt SDP zu stoßen. Bisher sind erst einmal nur Geräte mit mindestens 10 Zoll Bilddiagonale geplant, Smartphones stehen vorerst nicht auf der Roadmap. (bbe)