Displayweek: Mehr Farbe für E-Paper

EInk hat sein Farbangebot erweitert: Nach Rot kann das Unternehmen jetzt auch gelbe Pixel erzeugen. Ganz einfach war das aber nicht.

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Displayweek: Mehr Farbe für E-Paper
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Eine zusätzliche Farbe für die elektronische Tinte erscheint zunächst nicht besonders revolutionär. Sie ist aber offenbar aufwändiger, als man gemeinhin denken würde.

Das Problem: EInk-Displays haben eigentlich nur zwei Zustände: Je nach angelegter Spannung wandern die schwarzen (z.B. positiv geladenen) oder die weißen (z.B. negativ geladenen) Kügelchen an die Displayoberfläche und erzeugen so einen schwarzen oder weißen Bildpunkt. Eine dritte Kugelfarbe kann aber ebenfalls nur einen der beiden Ladungszustände (positiv oder negativ) haben und muss dennoch in der Lage sein, die anderen Kügelchen im Feld zu verdrängen. Fachleute sprechen hier auch von Pig Race ...

Farbige EInk-DIsplays (4 Bilder)

Nach Rot im vergangenen Jahr geht jetzt auch Gelb: In Kaufhäusern und Supermärkten sind die Signalfarben Rot und Gelb für Produktschilder gefragt.
(Bild: Ulrike Kuhlmann)

EInk löst das Problem über Bewegung – die Kügelchen reagieren unterschiedlich schnell auf das angelegte elektrische Feld. Eine ausgeklügelte Ansteuerung nutzt dies aus und schiebt die passenden Farben respektive Kügelchen ganz nach oben. Bei Änderungen des Bildinhalts wird dabei nicht nur einfach einmal an und ausgeschaltet. Stattdessen blinken die farbigen Elektrophorese-Displays mehrfach nach einem bestimmten Muster auf, bis die Kügelchen schließlich die gewünschten Positionen erreicht haben.

Also keine Raketentechnik, aber doch ein raffiniertes Verfahren, um drei Kugelvarianten gezielt im elektrischen Feld zu bewegen. (uk)