Docker: Frisches Kapital und neue Hoffnung

Im Rahmen einer Series-B-Finanzierungsrunde sichert sich Docker 23 Millionen US-Dollar für die Neuausrichtung als Cloud-native Unternehmen mit Entwicklerfokus.

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Das Konferenzgebäude der DockerCon.

(Bild: Merlin Schumacher (c't magazin))

Lesezeit: 2 Min.

Nach einem turbulenten Jahr mit dem Verkauf der Enterprise-Sparte an Mirantis 2019 peilte Docker eine Neuausrichtung als Cloud-nativer Anbieter an, der den Fokus primär auf Entwicklerinnen und Entwickler richtet. Nun konnte sich der Container-Spezialist im Rahmen einer Series-B-Finanzierungsrunde 23 Millionen US-Dollar frisches Kapital für die Umsetzung der neuen Firmenstrategie sichern. Angeführt von Tribe Capital sind die beteiligten Investoren – darunter auch Benchmark und Insight Partners – offenbar von einer erfolgversprechenden Neuausrichtung überzeugt und stocken das gesamte Investment in Docker seit dem Abkommen mit Mirantis auf nun 58 Millionen US-Dollar auf.

Das auf Solomon Hykes zurückgehende Unternehmen hatte den Containerisierungs-Hype mit angestoßen und ritt jahrelang erfolgreich auf der Container-Welle mit – stets unterstützt von freigiebigen Investmentpartnern. Die anhaltenden Versuche, die Open-Source-Containertechniken gewinnbringend zu kommerzialisieren, trugen unterdessen keine nennenswerten Früchte. Der entscheidende Durchbruch blieb aus. Die Trennung vom Enterprisegeschäft und dessen Übernahme durch Mirantis waren eine konsequente Folge.

Docker schien am Ende und vom Kubernetes-Universum verschluckt zu sein. Doch Totgeglaubte leben bekanntlich länger. Mit Veröffentlichung von Docker 20.10 Ende vergangenen Jahres gab der Container-Spezialist ein neues Lebenszeichen von sich. Im Februar 2021 übergab das Unternehmen dann auch noch die Docker Distribution, also die Open-Source-Basis der Container-Registry, in die Hände der Cloud Native Computing Foundation (CNCF), um deren einheitliche Weiterentwicklung durch die Community sicherzustellen.

Docker-CEO Scott Johnston blickt daher nun auch nicht nur angesichts des frischen Investmentkapitals zuversichtlicher in die Zukunft. Er ist auch überzeugt, neue Anwendergruppen für Docker gewinnen zu können, darunter insbesondere kleinere Unternehmen mit eigenen Entwicklerteams, die auf Basis von Open Source eigene Anwendungen aufbauen wollen. Dass sich unterdessen Kubernetes weiter von Docker entfernt und die Integration des Container Runtime Interface (CRI) in Kubelet forciert, um CRI-kompatible Container-Laufzeitumgebungen wie CRI-O und containerd nativ und ohne Neukompilieren nutzen zu können, spielt Docker allerdings nicht unbedingt in die Hände.

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