Domain-Grabbing von Anti-Rassismus-Adressen

Als Anfang August in Berlin die "Aktion für ein weltoffenes Deutschland - Gesicht zeigen" gegründet wurde, stellten sich auch Domain-Grabber ein.

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Von
  • Maria Benning

Als Anfang August in Berlin die Aktion für ein weltoffenes Deutschland – Gesicht zeigen gegründet wurde, stellten sich auch Domain-Grabber ein und ließen "www.gesichtzeigen.de" sowie "www.gesicht-zeigen.de" für sich eintragen. Wer diese Adressen anwählt, landet nicht bei der Initiative gegen rechte Gewalt im Netz, sondern beim Verkaufsangebot der Grabber. Interessenten können per Mail ein Gebot für die fraglichen URLs abgeben, ein direkter Kontakt ist nicht vorgesehen.

Die Gründungsmitglieder der Initiative Gesicht zeigen, zu denen der Chef des Bundespresseamtes Uwe-Karsten Heye und der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, gehören, gingen auf den ihnen angebotenen Handel nicht ein. Stattdessen registrierten sie für sich die Domain initiative-gesicht-zeigen.de. Informationen über die Anti-Rassismus-Kampagne finden sich seither auf dem Web-Server Server in dieser Domain.

Auch unter der gegrabbten Adresse findet der User einen Text vor, der angibt, die Domain sei das Werk einer wohlmeinenden Aktion: "www.gesichtzeigen.de ist eine private Initiative von jungen Menschen". Mit diesem Spruch ist es den Inhabern der Domains bereits gelungen, Werbebanner zu aquirieren. (mbb)