Donnerstag: Erpressung nach Goanywhere-Attacke, Rechtfertigung des TikTok-Chefs
Prominente Opfer der Goanywhere-Attacke + TikTok gegen VorwĂĽrfe + ProSiebenSat1 fĂĽr Coop-Streaming + Windows-Tool mit Snipping-LĂĽcke + heiseshow im neuen Format

(Bild: WhataWin/Shutterstock.com)
Russische Ransomware gelangte über den Admin-Zugang des Dateiübertragungsdienstes Goanywhere MFT auf die Server zahlreicher Unternehmen. Zu den Opfern zählen auch prominente Firmen, was wiederum Tausende oder sogar Millionen Kunden und Patienten betrifft. Als Opfer von Spekulationen und Falschinformationen sieht sich der Chef von TikTok. Vor der Anhörung beim US-Kongress adressiert der CEO Bedenken von Kritikern. TikTok halte und schütze Daten in den USA, eine Sperre der App würde US-Firmen schaden. In Deutschland sollten die TV-Sender derweil gemeinsam gegen die "Flut der Desinformationen" ankämpfen, sagt der ProSiebenSat.1-Chef. Er lädt ARD und ZDF zur Streaming-Kooperation ein – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Über eine Sicherheitslücke im Administrations-Zugang zu Goanywhere MFT (managed file transfer) hat die russische Bande cl0p im Februar Erpressungsmalware bei angeblich 130 Unternehmen installiert. Seit Mitte März fordert die cl0p-Bande die Opfer ihrer Ransomware auf, zu zahlen. Wie sich zeigt, sind durchwegs namhafte Unternehmen betroffen. Die Liste der bekannten Opfer wird immer länger. Viele schweigen zwar, aber cl0p setzt immer mehr Firmennamen auf eine im Darknet veröffentlichte Liste. Eine besondere Häufung scheint es im Gesundheitsbereich zu geben: Immer mehr Erpressungsopfer der Goanywhere-Attacke bekannt.
TikTok-Chef Shou Chew wird sich am heutigen Donnerstag Fragen von Abgeordneten des US-Kongresses stellen. Es soll um die Sicherheit der Daten von Amerikanern auf der Kurzvideo-Plattform sowie den Schutz von Kindern gehen. In den USA ist unter Verweis auf Sorgen um die Datensicherheit ein Verbot der App im Gespräch. Im Vorfeld der Anhörung hat Chew in einer umfangreichen Erklärung viele Vorwürfe als unbegründet zurückgewiesen, insbesondere die Verbindungen zu China über den Dachkonzern Bytedance: TikTok-Chef erklärt vor der US-Anhörung, Bytedance ist kein Agent Chinas.
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ProSiebenSat.1-Vorstandschef Bert Habets schlägt ein gemeinsames Streaming-Netzwerk für Inhalte deutscher öffentlich-rechtlicher wie privater Sender vor. Dies sei keine leichte Aufgabe, da es um Streamingmarkt schon reichlich Konkurrenz gäbe. Es gehe nicht um den Wettbewerb zwischen privatem und öffentlich-rechtlichem Rundfunk, sondern um den gemeinsamen Wettbewerb gegen die "Flut der Desinformationen". Vor wenigen Tagen erst hatte der ARD-Chef eine ähnliche Idee vorgeschlagen. Allerdings wollen beide, dass das technisch über die jeweils eigene Plattform läuft: ProSiebenSat1 will gemeinsame Streaming-Plattform mit Öffentlich-Rechtlichen.
Einen Screenshot oder Foto erstellen, mittels Crop-Funktion etwa sensible Daten wegschneiden, speichern und hochladen: Dieser Prozess konnte etwa auf Googles Pixel-Phones Teile der weggeschnittenen Informationen in der gespeicherten Datei belassen. Die Lücke hat den Namen "Acropalypse" erhalten. Während Google ein Update zum Schließen der Lücke verteilt, hat ein IT-Spezialist dasselbe Verhalten im Snipping-Tool von Windows 11 gefunden. Speichert man die zugeschnittene Datei unter demselben Namen wie das Original ab, bleibt die Dateigröße erhalten, anstatt zu sinken: Windows Snipping-Tool anfällig für "Acropalypse".
Nachdem Vodafone Italy 1.000 Stellen gestrichen hat, folgt Telecom Italia mit 2.000 Arbeitsplätzen weniger. Der Netzbetreiber hofft dabei auf freiwillige Frühpensionierungen. Die Festnetz-Infrastruktur steht zum Verkauf und soll durch geringere laufende Kosten attraktiver werden.
Für die heiseshow beginnt eine neue Zeitrechnung. Ab heute wird die Sendung jeweils donnerstags um 17 Uhr live gestreamt. In der neu konzipierten Sendung sprechen wir über drei aktuelle Tech-News-Themen und ordnen diese ein. Zudem gibt es neue Rubriken mit wissenswerten, absurden und unterhaltsamen Inhalten. In der ersten Ausgabe im neuen Format sprechen wir unter anderem über GPT-4, die neue Version der generativen Text-KI, über den Streit um Fingerabdrücke in Personalausweisen und darüber, ob die am Wochenende anstehende Zeitumstellung noch zeitgemäß ist. Vorab im Forum sowie live in der Sendung im Chat können Fragen gestellt werden, die wir aufgreifen können in der #heiseshow: GPT-4, Fingerabdrücke und Sommerzeit.
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Auch noch wichtig:
- Nigeria belegt Telecom-Dienstleistungen mit 41 verschiedenen Abgaben. Der Plan einer 42. Steuer in Höhe von 5 Prozent wurde nun fallen gelassen.
- Der belgische Netzbetreiber Telenet steht zu 59 Prozent im Eigentum Liberty Globals. Der Konzern legt jetzt ein Ăśbernahmeangebot fĂĽr den Rest vor.
- Nextcloud bringt Hub 4. Und das Update hat es in sich, denn KI-Features, eine SharePoint-Alternative, ein schnelleres Backend und mehr warten auf die Nutzer: Nextcloud mausert sich per Update zum umfassenden MS-Teams-Konkurrenten.
- Über die Garantie hinaus sollen Hersteller etwa von Fernsehgeräten oder Waschmaschinen verpflichtet werden, ein Produkt auch Jahre nach dem Kauf zu reparieren. Das ist ein Konzept zum Anti-Wegwerfen: EU-Kommission will fünf- bis zehnjähriges Recht auf Reparatur.
- Eine fast komplett durch künstliche Intelligenz geschaffene Kunstausstellung zeigt unter anderem Kapitän Nemo aus Jules Vernes "20.000 Meilen unter dem Meer": Deutschlands erste KI-generierte Ausstellung zeigt neue Möglichkeiten der Kunst.
- Oft wurde die E-Mail schon totgesagt, dabei hat ihr Versand im beruflichen Kontext mit Beginn der Coronavirus-Pandemie noch einmal stark zugenommen: Überquellende Job-Postfächer – Es wird immer mehr.
- Am 22. März 1993 stellte Intel die CPU-Familie Pentium alias P5 vor. Sie brachte viele Neuerungen und war der Schlüssel zu Intels Server-Einstieg: 30 Jahre Intel Pentium – Urahn der modernen x86-CPUs.
(fds)