Drei Fragen, drei Antworten: Die Open-Source-Securityplattform Wazuh

Mit Wazuh steht eine umfangreiche Open-Source-Sicherheitsplattform zum Schutz der Firma bereit. Wir erklären die Einsatzmöglichkeiten und die beste Strategie.

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Stilisiertes Bild: Ein Stapel brennender Appliances

(Bild: erstellt mit KI in Bing Designer durch heise online / dmk)

Lesezeit: 4 Min.

Cyberangriffe werden immer zahlreicher, raffinierter und folgenschwerer. Und längst sind nicht mehr nur große oder exponierte Firmen Ziele von Sabotage, Spionage und Erpressung, sondern auch KMU. Der Schutz der IT-Infrastruktur ist daher heute eine Notwendigkeit für Unternehmen und Organisationen jeder Größe. Security-Spezialist Frank Neugebauer erklärt in der neuen iX 1/2025, wie man die Open-Source-Sicherheitsplattform Wazuh zum Schutz der eigenen Infrastruktur einsetzt.

Wie behauptet sich die freie Security-Plattform Wazuh gegen kommerzielle Anbieter, welche Einschränkungen gibt es?

Wazuh ist durch den großen Funktionsumfang wie Log-Analyse, Intrusion Detection, Compliance-Checks flexibel anpassbar, und da keine Lizenzkosten anfallen, ist es für Unternehmen mit begrenztem Budget attraktiv. Dagegen sind kommerzielle Produkte besser geeignet für spezialisierte Anforderungen, tiefe Integration, umfassenden Premium-Support oder sofort verfügbare KI-Funktionen. Wazuh bietet hier allerdings eigene kostenpflichtige Optionen an. Der Betrieb von Wazuh erfordert Erfahrung in Installation, Skalierung, Feintuning von Regeln und Log-Analyse, die Plattform eignet sich also vor allem für Unternehmen, die über ausreichend technisches Know-how und Zeit für die eigenständige Konfiguration und Wartung verfügen. Wer bereit ist, mehr eigenen Aufwand in Betrieb und Feintuning zu investieren, findet in Wazuh eine solide und kosteneffiziente Alternative.

Frank Neugebauer

Frank Neugebauer hat als Offizier der Bundeswehr über 25 Jahre auf dem Gebiet der IT-Sicherheit gearbeitet. Seit 2017 ist er im Ruhestand und noch immer als Berater und externer Mitarbeiter tätig.

Cybersecurity hat in IT-Abteilungen nicht immer den gebĂĽhrenden Stellenwert, gerade bei KMU und kleineren Organisationen fehlt oft ein spezialisierter Admin. Welchen Rat wĂĽrden Sie einem Verantwortlichen fĂĽr IT-Sicherheit geben, wenn er mit Wazuh loslegt?

Fangen Sie klein an, nutzen Sie offizielle Dokumentationen und Community-Ressourcen und konzentrieren Sie sich zunächst auf Kernfunktionen wie Intrusion Detection und Log Monitoring. Planen Sie die benötigten Ressourcen frühzeitig ein, investieren Sie bei Bedarf in Schulung und Support und integrieren Sie Wazuh schrittweise in eine langfristige Sicherheitsstrategie.

Kann heutzutage eine IT-Abteilung den Wettlauf gegen Cyber-Angreifer ĂĽberhaupt gewinnen und welchen Stellenwert hat dabei eine Plattform wie Wazuh?

Eine IT-Abteilung kann das Rennen nicht endgültig „gewinnen“, aber sie kann Schritt halten, indem sie ihre Sicherheitsmaßnahmen ständig anpasst, überwacht und verbessert. Eine Plattform wie Wazuh hilft dabei, Angriffe schnell zu erkennen, Schwachstellen aufzudecken und Compliance zu gewährleisten, was sie für viele Organisationen zu einem wichtigen Baustein im laufenden Abwehrkampf macht.

Herr Neugebauer, vielen Dank fĂĽr die Antworten.

Eine zweiteilige Artikelreihe in iX stellt die freie Sicherheitsplattform Wazuh und ihren Einsatz vor. Der erste Teil in iX 12/2024 erklärt die zentralen Komponenten und Dashboard-Funktionen. Administratoren müssen Wazuh an die spezifischen Bedürfnisse einer Organisation anpassen, etwa durch Regeln für die Ereignisauswertung. Diese Flexibilität erfordert ein tiefes Verständnis der eigenen IT-Infrastruktur und Sicherheitsanforderungen. Der zweite Teil in iX 1/2025 zeigt die Einsatzmöglichkeiten der Plattform und wie man die eigene IT-Infrastruktur damit schützt.

Im Titelthema der Januar-Ausgabe zeigt iX, auf welchen Wegen große Sprachmodelle angreifbar sind und wie man seine KI-Anwendungen schützt. Das Magazin stellt außerdem in einer Marktübersicht Low-Code- und No-Code-Werkzeuge zum Automatisieren von Geschäftsprozessen vor, zeigt, was es Neues beim Open-Source-Objektspeicher Ceph gibt und wirft einen Blick auf openDesk, die vom Bund geförderte offene Office-Suite. Das aktuelle Heft ist ab sofort im heise Shop und ab 20.12.24 am Kiosk erhältlich.

In der Serie "Drei Fragen, drei Antworten" bringt iX die heutigen Herausforderungen der IT auf den Punkt. Haben Sie Anregungen aus Ihrer tagtäglichen Praxis oder der Ihrer Nutzer? Wessen Tipps zu welchem Thema würden Sie gerne kurz und knackig lesen? Dann schreiben Sie mir gerne oder hinterlassen Sie einen Kommentar im Forum.

(tiw)