Drillisch erleidet Niederlage im Streit mit Mobilcom

Im Streit um die künftige Strategie von Mobilcom konnte Drillisch sich vor Gericht nicht mit dem Begehren durchsetzen, einen Mobilkom-Aufsichtsratsposten mit einem Drillisch-Hauptaktionär zu besetzen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Im Streit zwischen Mobilcom/Freenet-Chef Eckhard Spoerr und Drillisch-Vorstandssprecher Paschalis Choulidis konnte sich Choulidis vor Gericht nicht mit dem Begehren durchsetzen, einen Mobilkom-Aufsichtsratsposten mit einem Drillisch-Hauptaktionär zu besetzen. Das Landgericht Kiel hat es abgelehnt, Volkmar Spielmann, Hauptaktionär des Mobilfunk-Serviceproviders Drillisch, als Mobilcom-Aufsichtsrat zu bestellen. Spielmann hält rund 14 Prozent der Drillisch-Anteile; der zuständige Richter habe Zweifel daran, dass Spielmann als Mobilcom-Kontrolleur auch im Interesse von Mobilcom handeln würde, schreibt die Financial Times Deutschland. Stattdessen setzte das Gericht Mobilcoms Wunschkandidaten, den Berliner Anwalt Oliver Brexl, als Aufsichtsrat ein.

Der Konflikt zwischen Spoerr und Choulidis beruht auf völlig unterschiedlichen strategischen Ansätzen: Spoerr will Freenet mit der Mobilcom, die bereits die Mehrheit an dem DSL-Anbieter hält, fusionieren und überlegt, die Festnetzaktivitäten des Konzerns auszubauen. Der Drillisch-Mann dagegen möchte die Fusion am liebsten verhindern und die großen Serviceprovider unter dem Mobilcom-Dach einigen. Choulidis nutzt für sein Vorhaben das nicht ganz kleine Mobilcom-Aktienpaket, das Drillisch kontrolliert, als Hebel. Offiziell sind es inzwischen knapp über zehn Prozent, die das verhältnismäßig kleine Unternehmen an dem Kommunikationsriesen hält.

Mit der Ablehnung eines Aufsichtsratsposten für Drillisch drohen die Pläne von Choulidis nun aber zu scheitern. Noch gibt er sich aber nicht geschlagen: Der Drillisch-Chef sagte der Financial Times Deutschland, der Beschluss des Kieler Gerichts liege ihm noch nicht vor, man werde das aber jetzt prüfen. Möglicherweise werde er Beschwerde einlegen.

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(jk)