"Monopoly Market": Stilllegung von Darknet-Marktplatz führt zu 288 Festnahmen
Bereits vor anderthalb Jahren wurde der Darknet-Marktplatz "Monopoly Market" ausgehoben. Sichergestellte Daten führten seitdem zu bereits fast 300 Festnahmen.
In einer koordinierten Aktion haben Strafverfolgungsbehörden aus neun Staaten den illegalen Darknet-Marktplatz "Monopoly Market" ausgehoben und 288 Verdächtige festgenommen, die dort Drogen ver- und gekauft haben sollen. 52 davon wurden in Deutschland festgenommen. Das berichtet die europäische Polizeibehörde Europol und ergänzt, dass 50,8 Millionen Euro in Form von Bar- und Kryptogeld sichergestellt werden können. Überdies habe man 850 Kilogramm an Drogen und 117 Schusswaffen konfisziert. Die Aktion lief demnach unter dem Codenamen SpecTor und bestand aus zusammenhängenden Maßnahmen in Österreich, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Polen, Brasilien, Großbritannien, den USA und der Schweiz.
Entscheidende Hilfe aus Oldenburg
Begonnen haben die jetzt publik gemachten koordinierten Aktionen bereits Ende 2021 mit Ermittlungen der Zentralen Kriminalinspektion (ZKI) Oldenburg. Die seien in enger Zusammenarbeit mit der US-Bundespolizei FBI erfolgt, teilt das ZKI jetzt mit. Vorher sei ermittelt worden, dass die benutzten Server in Deutschland und Finnland standen. Nachdem die darauf liegenden Daten sichergestellt wurden, habe man den seit 2019 ausschließlich für den Handel von Betäubungsmittel benutzten Marktplatz abgeschaltet. Die sichergestellten Daten seien für Europol analysiert und aufbereitet worden, sie bildeten die Grundlage für die jetzt publik gemachten Ermittlungserfolge.
Einmal mehr ist damit das ZKI maßgeblich an einer großangelegten und staatenübergreifenden Aktion gegen einen illegalen Darknet-Marktplatz beteiligt. Im Rahmen der ähnlichen Operation "Dark HunTOR" war es weltweit zu 150 Festnahmen gekommen. Europol erklärt nun, dass man im Besitz umfangreicher Käuferlisten des "Monopoly Market" sei. Wer darauf stehe, könne ebenfalls noch angeklagt werden. Das FBI ergänzt noch, dass mehrere Verfahren gegen die Verdächtigen bereits weit fortgeschritten sind, ein 29-jähriger Mann aus Florida sei schon zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt worden.
(mho)