Drogenmarkplatz Silk Road: US-Behörden beschlagnahmen fast 30.000 Bitcoin
29.655 Bitcoin im Wert von aktuell rund 19 Millionen Euro haben die US-Strafverfolger von den Servern des ausgehobenen Drogen-Marktplatzes Silk Road einkassiert. Das virtuelle Guthaben könnte laut US-Berichten öffentlich versteigert werden.
US-Strafverfolger haben von den Servern des ausgehobenen Drogenmarktplatzes Silk Road 29.655 Bitcoin beschlagnahmt. Ebenfalls geht auch die Webpräsenz der Silk Road in den Besitz der US-Behörden über, wie die Staatsanwaltschaft des Bezirks Southern New York am Donnerstag mitteilte. Die Coins sind derzeit umgerechnet rund 19 Millionen Euro wert. Dabei betonte die Staatsanwaltschaft, dass die digitalen Guthaben nur deshalb beschlagnahmt wurden, weil es sich um mutmaßliche Gewinne aus Verbrechen handelt – nicht weil es Bitcoins sind.
Nach wie vor ist nicht geklärt, was die Behörden mit dem Kryptogeld eigentlich anfangen wollen. Ein Bericht von Forbes legt nahe, dass die Coins nicht auf einer Bitcoin-Börse in US-Dollar getauscht, sondern ähnlich wie beschlagnahmte Sachwerte öffentlich versteigert werden. Außer dass ein Verkauf der Silk-Road-Bitcoins in nächster Zeit geschehen werde, machte ein Sprecher der US-Behörden jedoch keine genaueren Angaben zum Prozedere.
Neben der aktuellen Beschlagnahme haben die Ermittler auch noch weitere 144.336 Bitcoin auf den privaten Rechnern des als mutmaĂźlichem Silk Road Betreibers verhafteten US-Amerikaners Ross Ulbricht einkassiert. Ulbricht hat diese Beschlagnahmung laut Mitteilung bereits angefochten. Aktuell befinden sich diese Coins in einer prallgefĂĽllten Wallet im Besitz des FBI.
Die Beschlagnahmungen sind Teil der Ermittlungen gegen den einstmals florierenden Drogenmarktplatz Silk Road: Nach rund zweijähriger Vorbereitung konnten die Ermittler im Oktober 2013 den mutmaßlichen Betreiber der Silk Road verhaften und die Seite vom Netz nehmen. Die Silk Road hatte angeblich rund eine Million registrierte Mitglieder und generierte laut FBI rund 1,2 Milliarden US-Dollar an Umsatz.
Der Dienst wurde als sogenannter Hidden Service im Tor-Netzwerk betrieben. Diese versteckten Dienste sind darauf ausgelegt, die tatsächlichen IP-Adressen der Server geheim zu halten. Nur einen Monat später gab es bereits einen Nachfolger mit dem Namen Silk Road 2.0. (axk)