Drohnen, 3D-Modell und KI: Wie australische Forscher Schlaglöcher bekämpfen

Statt Mitarbeiter der Straßeninstandhaltung können Drohnen den Job erledigen. Ob und wann eine Reparatur nötig ist, ermittelt eine KI.

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(Bild: TÜV Rheinland)

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Australische Forscher wollen Schlaglöchern mithilfe moderner Technik den Garaus machen. Um die Löcher frühzeitig erkennen und schließen zu können, bevor sie sich zu größeren, teureren Schäden ausweiten und um Fahrzeuge nicht unnötig zu belasten, haben sie in einem Forschungsprojekt Drohnen eingesetzt. Das geht aus einem Bericht der Wissenschaftler in The Conversation hervor. Drohnen nehmen mit ihren Kameras hochauflösende Fotos einer Straße auf, aus denen ein 3D-Modell erstellt wird. Eine KI ermittelt daraus dann, welche Löcher sich vermutlich zu größeren Problemen ausweiten und welche erst später ausgebessert werden müssen.

Für die australischen Kommunen sind Fahrbahnschäden aufgrund der extremen klimatischen Bedingungen ein zunehmend teures Ärgernis. Auf Mängelmeldungen von besorgten Bürgern oder kommunalen Straßenkontrolleuren allein, möchte man sich nicht verlassen.

Forschende der Swinburne University of Technology haben deshalb ein lokales Forschungsprojekt in Port Melbourne gestartet und zwei mit Kameras ausgestattete Drohnen in einer 250 m langen, stark befahrenen Straße losgeschickt, um dort hochauflösende Fotos von der Straßenoberfläche aufzunehmen. Die Fotos überführten sie in ein digitales 3D-Modell. Ein auf Schlaglöcher trainiertes Machine-Learning-Modell erkennt Schlaglöcher und ermittelt, ob sie ausgebessert werden müssen. Dabei macht die Künstliche Intelligenz (KI) zunächst diejenigen Schlaglöcher ausfindig, deren Reparatur am nötigsten ist. Denn nicht alle Straßenschäden verschlimmern sich gleich schnell und müssen sofort nach dem Erkennen ausgebessert werden.

Nach Angaben der beteiligten Forschenden liegt die Erkennungsleistung ihres Systems derzeit bei 85 Prozent, was sie selbst als "akzeptabel" bezeichnen. Die Kosten dafür sollen deutlich unter denen liegen, die entstehen, wenn Schlaglöcher auf herkömmliche Weise aufgespürt werden. Fährt ein Straßeninstandhaltungsmitarbeiter eine Straße zur Beurteilung von Straßenschäden ab, sei zwar der Zeitaufwand ähnlich hoch wie bei der KI-Variante. Allerdings sei die moderne Methode etwa 40 Prozent billiger. Einen Nachteil räumen die Forschenden allerdings ein: Ihre Methode erzeugt für die Kommunen eine große Datenmenge, die sicher zugänglich sein müssen.

(olb)