Drohnen, Virtual Reality, Selbstfahrautos: Erwartungen an die CES

Am Dienstag eröffnet in Las Vegas die International CES 2015. Es wird definitiv viele Drohnen zu sehen geben, eventuell sogar eine von GoPro. Und: Oculus zeigt etwas Neues. Natürlich gibt es auch Fernseher.

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Drohnen, Virtual Reality, Selbstfahrautos: Viele Erwartungen an die CES 2015

Drohnen werden immer günstiger und immer leistungsstärker. Auch auf der CES werden die Flugobjekte eine Rolle spielen.

(Bild: heise online/jkj)

Lesezeit: 5 Min.
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Was die Zahl der Produktankündigungen angeht, spielt die Technikmesse CES definitiv in der Top-Liga – ab dem morgigen Sonntag werden sich die Meldungen überschlagen; auch wenn die Messe offiziell erst am Dienstag beginnt. Das heise-Team ist mit fünf Reportern vor Ort.

Die großen Themen – neben Fernsehern natürlich – werden diesmal vermutlich Drohnen, Wearables, Virtual Reality und selbstfahrende Autos sein. Bei Kameras und Smartphones prognostizieren wir eher weniger Spannendes; die Fotobranche hat ihr Pulver bereits im September auf der Photokina verschossen, die Mobilfunk-Unternehmen sparen sich ihre Neuvorstellungen für den Mobile World Congress im März auf.

Während bei den Fernsehern natürlich Geräte mit 4K-Auflösung die größte Rolle spielen, sind wir gespannt auf OLED- und Quantenpunkt-Technik. Immer wichtiger wird die Software, die auf den TVs läuft – hier spielt LG mit dem für TV-Verhältnisse extrem aufwendig gestalteten WebOS ganz vorne mit; auf der CES wird es vermutlich Version 2.0 davon zu sehen geben. Samsungs aktuelle Bedienoberfläche sieht gegenüber WebOS ein wenig angestaubt aus; das soll sich nun mit den ersten Tizen-TV-Geräten ändern.

Drohnen sind zurzeit wirtschaftlich noch nicht wirklich relevant, das könnte sich aber ändern – zumindest werden auf der CES viele Unternehmen solche Flugobjekte vorstellen. Womöglich auch Kamerahersteller GoPro, wenn man der Gerüchteküche glaubt.

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Die "Kopfhörer-Videobrille" Avegant Glyph kann in puncto Bildhelligkeit und Schärfe locker mit der Oculus Rift mithalten, leider ist der Blickwinkel deutlich geringer: das Bild füllt keineswegs das Blickfeld aus und entspricht etwa einem 80:”-Display mit zwei Metern Diagonale aus 2,5 Metern Entfernung. Statt eines LC-Displays nutzt die Glyph zwei DLP-Projektoren mit LED-Lichtquelle. Die Videobrille soll über die Crowdfinancing-Plattform Kickstarter finanziert (Start am 22. Januar) und noch in diesem Jahr für 500 US-Dollar ausgeliefert werden. (Bild: Jan-Keno Janssen)

Noch mehr Produkte wird es vermutlich in der Hype-Kategorie Wearables zu sehen geben; die spannendesten Produkte kommen hier traditionell nicht von den groĂźen Herstellern, sondern von kleinen Startups. AuĂźerdem steigen auch immer mehr Unternehmen aus der Fashion-Welt bei den Wearables ein.

Gefühlt boomt Virtual Reality – obwohl es außer Samsungs Gear VR und einigen anderen Smartphone-VR-Gehäusen noch gar keine Geräte zu kaufen gibt. So haben die VR-Pioniere von Oculus das Consumer-Modell ihrer Rift-Brille immer noch nicht angekündigt. Das könnte sich auf der CES ändern, Oculus hat nämlich erstmals einen (offiziellen) Stand auf der Messe. Gespannt sind wir auch auf die Vorstellung des finalen Modells des Virtual-Reality-Laufstalls Omni von Virtuix.

Der CES-Veranstalter, der US-Branchenverband Consumer Electronics Association (CEA), erwartet 150.000 bis 160.000 Besucher. Dazu kommen noch die Aussteller und zusätzliches Personal für verschiedenste Dienstleistungen. Diese Masse ist selbst für Las Vegas eine große Herausforderung, weshalb die CEA gezielt versucht, den Ansturm zu bremsen. Anmeldungen aus der Region werden genauer kontrolliert, was neugierige Verbraucher fernhalten soll. Traditionell ist die Messe – anders als zum Beispiel die IFA in Berlin – nur für Fachbesucher zugänglich.

Die Messe verteilt sich auf drei Bereiche in der Stadt. Tech West setzt sich aus dem Komplex Sands Expo/Venetian/Palazzo zusammen. Im Venetian Hotel geht es um Audio-Themen, auch die meisten Keynotes finden dort statt. Im Sands Expo greifen neben einigen Konferenzen eine ganze Reihe an "Marketplaces" Platz. Diese nach Themen gruppierten Ausstellungsbereiche hießen früher TechZones. Im Sands geht es dabei etwa um 3D-Druck, Bildung, Wearables aller Art, Robotics und Smart Homes. Wie bereits in früheren Jahren präsentieren sich hier viele Startups, doch bekommen sie diesmal mehr Konkurrenz von etablierten Unternehmen. Die Hotels Wynn und Encore beherbergen sogenannte Hospitality Suites, die Aussteller für Meetings nutzen.

Der Bereich Tech East umfasst das klassische Las Vegas Convention Center (LVCC), welches sich wiederum in die Bereiche South, Central und North teilt, sowie das Renaissance Hotel (nur private Räumlichkeiten) und das Westgate, das zuletzt LVH hieß. In Tech East ist der Großteil des Konferenzprogramms angesiedelt. In diesem Jahr werden hier auch die Chefs der US-Regulierungsbehörden FCC (Telekommunikation) und FTC (Handel) auftreten.

Im Ausstellungsbereich des Tech East drängen sich insbesondere die Automobilfabrikanten in den Vordergrund. Dazu kommen Themen wie Digital Imaging, Streaming, Spiele, Apple-Zubehör und Drohnen. Neu ist aus gegebenem Anlass der Cyber Security Marketplace.

C Space ist das Codewort fĂĽr das weiter sĂĽdlich am Strip gelegene Hotel ARIA. Hier dreht sich alles um das Thema Reklame, es treten unter anderem Manager von Google, Yahoo, Amazon und Hulu auf.

Die besondere Ehre, auf der CES eine der Keynote genannten Präsentationen abhalten zu dürfen, wird dieses Jahre folgenden Managern zu Teil: Dieter Zetsche (Mercedes-Benz), Mark Fields (Ford), Brian Krzanich (Intel), Boo-Keun Yoon (Samsung) und natürlich Hausherr Gary Shapiro (CEA). Sie finden alle im Venetian statt, nur Zetsche erklimmt im Cosmopolitan die Bühne. (jkj) / (ds)