Druck auf den App Store: Apple bemüht sich um die US-Politik

Tim Cook soll führende Mitglieder des Repräsentantenhauses angesprochen haben. Sie sollen Antitrust-Maßnahmen stoppen, die Apple empfindlich treffen könnten.

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Apple-Chef Tim Cook.

(Bild: Apple)

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Apple bemüht sich auf höchster Ebene darum, Wettbewerbsauflagen in den Vereinigten Staaten von Amerika zu entgehen. Konzernchef Tim Cook höchst persönlich soll Kontakt zu wichtigen Politikern aufgenommen haben, um sie vom Stopp verschiedener Maßnahmepakete zu überzeugen, die aktuell gegen die Macht der großen Digitalplattformen geplant sind.

Für Apple geht es hierbei insbesondere um den App Store für iPhone, iPad und Co., den der Konzern allein kontrolliert. Unternehmen wie Epic Games oder Facebook wollen Apple zwingen, Sideloading oder alternative App Stores zu erlauben.

Wie die New York Times schreibt, sprach Tim Cook unter anderem mit der demokratischen Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, sowie mit anderen hochrangigen Vertretern der US-Politik. Die geplanten Antitrust-Gesetze seien "zu hastig entstanden", so Cook. Sie würden Innovationen ausbremsen und gleichzeitig Kunden schaden, die sich auf Apples iPhone-Dienste verlassen. Cook will, dass die Vorhaben zunächst gestoppt werden, um sie näher zu besprechen.

In den USA droht Apple Ärger von einem Bündnis aus Republikanern und Demokraten. Die neuen Wettbewerbsgesetze für digitale Plattformen wurden sowohl von Konservativen als auch Liberalen gemeinsam ausgehandelt. Cook soll explizit vor einer Verabschiedung der Gesetze gewarnt haben. Diese hätten schwerwiegende Auswirkungen. Die sogenannte App Association, eine Lobbyorganisation, die unter anderem von Apple und anderen Tech- und Telekomfirmen bezahlt wird, gab an, dass die Einschränkungen von Diensten "den Wählern schaden" würden.

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Zu den neuen Gesetzen zählt unter anderem eines, dass Apple verbieten würde, das Löschen eigener Apps zu verhindern. Die neuen Regelungen gehen aber noch deutlich weiter und sollen sicherstellen, dass Plattformen deutlich offener werden, als sie das aktuell sind. Apple ist nicht das einzige Unternehmen, das versucht, die US-Politik zu beeinflussen. Auch Google, das mit seinem Play Store direkt betroffen ist, Amazon und Facebook betreiben Lobbyarbeit – wobei Facebook selbst gerne hätte, dass Apple seinen App Store öffnet. (bsc)