"Du bist zu nah": iPhone und iPad warnen bald vor Sehproblemen

iPhone und iPad prüfen demnächst, wie nah Nutzer das Gerät vor der Nase halten. Dabei hilft die integrierte Kamera der Gesichtserkennung.

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iPhone-Bildschirmabstand

iPhone-Bildschirmabstand: Warnmeldung, wenn man zu nah ist.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Besonders bei jungen Menschen ist es wichtig, dass sie einen korrekte Sehabstand zu Bildschirmen einhalten, damit sich die Sehkraft ihrer Augen, die sich noch entwickeln, nicht verschlechtert. Gleichzeitig wird dadurch in allen Altersklassen auch eine Überanstrengung der Augen vermieden, egal zu welcher Altersgruppe man gehört. Apple will mit den neuen Versionen seiner Mobilbetriebssysteme iOS und iPadOS nun dafür sorgen, dass iPhone und iPad selbst daran erinnern. Mit Version 17 der Betriebssysteme wird dazu das integrierte TrueDepth-Kameramodul verwendet, das regulär für die Gesichtserkennung Face ID zuständig ist.

Das sogenannte Screen-Distance-Feature ist standardmäßig deaktiviert und kann auf Wunsch im Bereich Bildschirmzeit aktiviert werden, mit der sich auch die allgemeine Gerätenutzung steuern lässt. Die Funktion steht auf den meisten Geräten zur Verfügung, die Face ID unterstützen. Das sind – mit Ausnahme des SE – alle iPhone-Modelle der letzten Jahre sowie die Modelle der iPad-Pro-Reihe. Beim iPhone beginnt der Support mit dem XS von 2018 (das iPhone X hat zwar Face ID, wird aber nicht unterstützt), beim iPad ab den Pro-Modellen mit 11 und 12,9 Zoll ebenfalls aus diesem Jahr.

In der Praxis überwacht das Gerät nach der Aktivierung von Screen Distance regelmäßig den Abstand zwischen Augen und Display. Wird erkannt, dass dieser zu gering ist, erscheint die Warnung, dass iPhone oder iPad zu nah am Gesicht sind. "Wenn Sie ihr [Gerät] mit einer Armlänge Abstand halten, schützen Sie Ihr Augenlicht", heißt es dann. Dann kann man die Entfernung verändern und sobald dies geschehen ist, wird dies mit einem Haken vom System quittiert. Dann muss man dies kurz bestätigen. Der Sehabstand soll laut Apple mindestens 30,5 cm betragen, das entspricht 12 Zoll. Ob Screen Distance negative Auswirkungen auf den Akkufüllstand hat, ist noch unklar.

iOS 17 und iPadOS 17, die im September beziehungsweise Oktober 2023 erwartet werden, kommen auch noch mit weiteren Funktionen, die die Augen schützen sollen – allerdings nur, wenn man auch über eine Apple Watch verfügt. Die Features sind Teil der Gesundheits-App – die neu auf dem iPad verfügbar gemacht wird – und besonders für Kinder sinnvoll. Dazu wird über die Computeruhr erfasst, wie lange man im Sonnenlicht war. Dies ist für die Augenentwicklung sehr wichtig, ein zu seltener Aufenthalt im Freien wird mit verstärkter Kurzsichtigkeit in jungen Jahren assoziiert.

Nach einer Schätzung des International Myopia Institute, das sich mit der Vermeidung von Sehproblemen beschäftigt, werden für Schulkinder zwischen 80 und 120 Minuten Aufenthalt im Freien empfohlen. Die Apple Watch erfasst solche Daten künftig über ihre Umgebungslichtsensoren, dazu muss das ebenfalls im Herbst erwartete watchOS 10 auf der Computeruhr installiert sein. Eltern können dies dann überwachen, wenn die Apple Watch Teil eines Family Setup ist.

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(bsc)