E-Perso fürs Smartphone soll im zweiten Quartal startklar sein

Nach mehreren Terminverschiebungen soll der deutsche Smartphone-Ausweis in einigen Monaten auf Samsung-Smartphones starten. 2024 könnte er auf iPhones kommen.

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(Bild: Arnont.tp/Shutterstock.com)

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Die Bundesregierung will ihren lang erwarteten Handy-Ausweis im zweiten Quartal 2023 für die ersten Geräte fertigstellen. Aktuell laufen Tests mit einer geschlossenen Benutzergruppe, wie das Bundesinnenministerium (BMI) auf Anfrage von c’t erklärte. Ursprünglich sollte die Technik für die Smart-eID schon Ende 2020 stehen, doch das Ministerium verschob den Termin zunächst mehrfach und nannte später gar kein Zieldatum mehr.

Bislang unterstützt nur Samsung den deutschen Handy-Ausweis, aber der Digital Markets Act der EU zwingt auch andere Hersteller dazu.

(Bild: Samsung)

Auch jetzt lässt das BMI eine Hintertür offen: "Der Termin des öffentlichen Go-Lives wird noch festgelegt", sagte eine Sprecherin. Auch nach Abschluss der Entwicklung und Tests könnte es also noch dauern, bis es wirklich losgeht.

Mit der Smart-eID sollen Nutzer ihre Ausweisdaten in einem Sicherheitschip (embedded Secure Element) ihres Smartphones speichern können, sodass das umständliche Auslesen des E-Perso via NFC entfällt. Die Bundesregierung erhofft sich davon einen Schub für die digitale Identität, die bereits 2010 eingeführt wurde, aber bis heute nur wenige Nutzer hat.

Bislang hat nur Samsung seine Secure Elements für die Smart-eID freigegeben. Doch das BMI geht davon aus, dass weitere Hersteller das "zeitnah" tun. "Da mit Inkrafttreten des Digital Markets Acts Smartphonehersteller zu einem offenen und diskriminierungsfreien Zugang zum Secure Element verpflichtet sind, sollte zukünftig ein Zugang zu allen entsprechend ausgestatteten Smartphonemodellen bestehen", erklärte die Sprecherin. Demnach muss zum Beispiel auch Apple die Smart-eID unterstützen, und zwar spätestens im Frühjahr 2024: Der Digital Markets Act der EU tritt im Mai in Kraft, danach bleiben maximal zehn Monate, bis die einzelnen Pflichten greifen.

Auf günstigen Smartphones ohne Secure Element sollen die Nutzer die Ausweisdaten mittelfristig im eSIM-Chip ablegen können, was ähnlich sicher ist. Außerdem will die Bundesregierung die Smart-eID in eine Wallet-App einbinden. Darin sollen Nutzer auch eine digitale Variante ihres Führerscheins (gemäß dem ISO-Standard mDL) ablegen sowie Dokumente digital unterschreiben können.

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(cwo)