E-Plus will mit Base X neue Zielgruppen erschließen

Der Düsseldorfer Netzbetreiber will mit Konfektionsware, an deren Zuschnitt die Kunden mitarbeiten sollen, neue Kundengruppen und Handelswege erschließen. Wie das Produkt genau aussehen wird, steht am Ende der Testphase fest.

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Der Netzbetreiber E-Plus erweitert seine Mobilfunkmarke Base um ein auf neue Zielgruppen zugeschnittenes Angebot. "Das ist kein neuer Tarif", betonte E-Plus-Chef Torsten Dirks, der zur Vorstellung des neuen Konzepts am Donnerstag nach Berlin gekommen war. Vielmehr will E-Plus mit dem vorläufig "Base X" genannten Produkt ein flexibles und einfaches Angebot auflegen, an dessen konkreter Ausgestaltung sich die Kunden während der am morgigen Freitag beginnenden Testphase beteiligen können.

E-Plus sieht Base X als Plattform, mit der neue Kunden und neue Vertriebswege erschlossen werden sollen. "Mobilfunk wird zu einem ganz normalen Handelsprodukt", sagte Dirks. Der E-Plus-Chef sieht neue Möglichkeiten, die Komponenten von Base X regional unterschiedlich zu kombinieren oder zusammen mit den Produkten von Partnerunternehmen zu vermarkten. Über konkrete Pläne in dieser Richtung hat das Unternehmen aber noch nicht gesprochen. Die sollen in der Testphase reifen.

Los legt der Mobilfunker mit ein paar vorkonfektionierten Paketen, die ab Freitag in den deutschlandweit 380 Base-Shops zu haben sein werden. Im Angebot ist zum Beispiel eine Kombination aus einer netzinternen Gesprächsflatrate, einem 100-Minuten-Paket für Gespräche in andere Netze und einer SMS-Flatrate. Das kostet monatlich 15 Euro. E-Plus bietet das Ganze in einer Verpackung mit SIM-Karte und Telefonnummer an – und zwar jeweils für sechs Monate.

So kann der Kunde für 90 Euro ein halbes Jahr das Paket mit Intern-Flat, 100 Minuten und SMS-Flat einkaufen. Ebenfalls im Angebot sind ein Internetpaket mit 500 Megabyte pro Monat (60 Euro für sechs Monate) und ein Paket mit netzinterner und SMS-Flatrate sowie monatlich 100 Gesprächsminuten für andere Netze und 200 Megabyte Internetnutzung (120 Euro für sechs Monate).

Die mitgekaufte SIM-Karte muss nur kurz aktiviert werden, das geht online, per App (Android und iOS), oder über die Hotline. Über diese Kanäle lässt sich das Angebot auch erweitern oder verlängern, also etwa Minutenpakete nach- oder mobiles Internet zubuchen. Nach Personalausweis oder Schufa-Eintrag fragt E-Plus nicht.

Im Visier hat E-Plus mit diesem neuen Vertriebsansatz ein wachsendes Marktsegment, das nach Ansicht des Netzbetreibers hierzulande bisher unterversorgt wird: Etwa Kunden, die schnell und vor allem unkompliziert eine Mobilfunkleistung einkaufen oder verschenken wollen. Die Zielgruppe macht nach Schätzung des Netzbetreibers etwa 10 Prozent des Gesamtmarkts aus – 6 bis 8 Millionen Kunden. Von diesem Kuchen wollen die Düsseldorfer nun ein Stück.

Mit dem Feedback der Kunden, das während der Testphase über Social Media und andere Kanäle eingefangen werden soll, will der Netzbetreiber dann die Angebote weiter ausgestalten. Das soll sich nicht nur in der Zusammensetzung und verschiedenen Laufzeiten der Pakete niederschlagen. Auch die zusätzlich buchbaren Optionen sollen dem Kundenwunsch angepasst werden. Das Konzept sieht zudem Rabatte vor, die dem Kunden im Laden angeboten werden können. Der könne bis zu 30 Prozent betragen, hieß es dazu. (vbr)