"FIFA"-Wettbewerb VBL: DFL macht E-Sport für Bundesliga-Clubs verpflichtend

Die DFL nimmt einen E-Sports-Wettbewerb um die "FIFA"-Reihe in seine Statuten auf. Clubs der Fußball-Bundesliga werden verpflichtet, eine Mannschaft zu stellen.

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(Bild: Csaba Peterdi/Shutterstock.com)

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Clubs der 1. und 2. Bundesliga müssen künftig mindestens ein E-Sports-Team aufstellen: Der Ligaverband DFL hat die sogenannte "Virtual Bundesliga Club Championship" (VBL) in seine Statuten übernommen. Die Regelung gilt ab der Saison 2023/24, also der übernächsten Bundesliga-Saison.

Gespielt werden die "FIFA"-Spiele von Publisher Electronic Arts, die ab dem kommenden Jahr "EA Sports FC" heißen werden. Dennoch spricht die DFL von einem "eFootball"-Wettbewerb und nennt den Gewinner "Deutscher Club-Meister im eFootball" – das ist verwirrend und irreführend, weil "eFootball" der Name des "FIFA"-Konkurrenten von Konami ist, der früher "Pro Evolution Soccer" hieß. Die DFL verwendet den Begriff "eFootball" dagegen offenbar als generischen Mischmasch aus "Fußball" und "E-Sports".

Voraussetzung für die Teilnahme an der Virtual Bundesliga Club Championship sind der Unterhalt eines Teams mit drei bis fünf Spielern, die Benennung einer verantwortlichen Person und der Betrieb einer Spielstätte mit entsprechender technischer Ausstattung. Die Verankerung in den Statuten soll den E-Sports im Fußballbereich weiter etablieren, schreibt die DFL in ihrer Ankündigung.

Wer nicht an der Virtual Bundesliga teilnimmt, muss mit Sanktionen rechnen, heißt es darin weiterhin. Diese sollen sich aber nicht auf den Spielbetrieb in den Fußball-Bundesligen auswirken. Außerdem seien "(vorübergehende) Ausnahmen in begründeten Fällen" möglich.

Beliebte E-Sports-Titel wie "League of Legends", "Counter-Strike" oder "Dota 2" werden vom Olympischen Sportbund in Deutschland nicht als "E-Sports" akzeptiert, sondern mit gerümpfter Nase als "E-Gaming" abgestempelt. Gefördert werden sollen stattdessen "elektronische Sportartensimulationen" wie die "FIFA"-Spiele, die realen Sportvorbildern nachempfunden sind. Der ehemalige DFB-Chef Reinhard Grindel bezeichnete jede Form von E-Sports 2018 als "absolute Verarmung". Fußball gehöre auf den Grünen Rasen und habe mit "computermäßigen" Dingen nichts zu tun.

Die Virtual Bundesliga entstand 2012 durch eine Kooperation zwischen der DFL und Electronic Arts und soll nun noch stärker gefördert werden. Wie es mit den eigentlichen "eFootball"-Fußballspielen von Konami weitergeht, bleibt abzuwarten: Clubs wie der FC Bayern München, die bislang eine "eFootball"-Mannschaft abstellten, sollen künftig "FIFA" spielen.

(dahe)