E-Stehroller: Eine Fahrt mit Voi ist durchschnittlich 2 km lang

Im vergangenen Jahr hat sich die Zahl der Menschen, die Voi nutzen, verdoppelt. Das Unternehmen geht in seiner Bilanz auch auf Falschparken ein.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 51 Kommentare lesen

Im Idealfall werden E-Stehroller mit dem ÖPNV kombiniert, meint Voi. Das geschehe auch tatsächlich.

(Bild: Voi)

Lesezeit: 3 Min.

Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Menschen, die in Deutschland wenigstens einmal eine Fahrt mit einem E-Stehroller des Verleihers Voi unternommen haben, um gut 500.000 auf 997.000 gewachsen. Das Durchschnittsalter der Nutzenden gibt Voi mit 25 und darüber an, 30 Prozent sind weiblich.

Ihre Fahrten waren im Schnitt 2 km lang, 2020 waren es noch 1,7 km. Das geht aus der Jahresbilanz hervor, die Voi nun präsentiert hat. In seiner Bilanz (PDF) hebt der Verleiher Bremen als die Stadt hervor, in der eine Fahrt mit seinen Rollern durchschnittlich 2,3 km lang ist. Eine Voi-Strecke in Karlsruhe hat dem gegenüber eine Länge von 1,5 km. Insgesamt werden Voi-Roller in 17 deutschen Städten verliehen.

Auf die Wochentage verteilt werden Voi-Roller zu 16 und knapp über 16 Prozent am Freitag und am Samstag genutzt, zu etwa 13,5 Prozent am wenigsten am Sonntag und um 14 Prozent herum an den übrigen Wochentagen.

70 Prozent der Fahrten finden zwischen 7 und 19 Uhr statt, mit einem Peak um 17 bis 18 Uhr. Am wenigsten gefahren wird mit Voi-E-Stehrollern gegen 4 Uhr nachts. Hierbei unterscheidet Voi in seiner Bilanz nicht zwischen den Wochentagen.

Durch Befragung von gut 6000 Nutzern und Nutzerinnen im Juni 2021 hat Voi herausgefunden, dass 40 Prozent die Roller für Arbeits- oder Schulwege sowie für andere tägliche Wege verwenden. 49 Prozent kombinieren die Rollerei mit öffentlichen Verkehrsmitteln, 32 Prozent nutzen keine anderen Kraftfahrtzeuge. 15 Prozent haben laut Voi angegeben, dass die letzte Voi-Fahrt eine Autofahrt ersetzt habe.

Voi schließt aus seiner Bilanz, dass E-Stehroller "zu einem städtischen Mobilitätskonzept beitragen, das die Attraktivität öffentlicher Verkehrsangebote steigert und die Verkehrswende hin zu nachhaltiger Mobilität stützt". Allerdings gebe es Probleme "im Zusammenhang mit Sicherheit und Parken", deshalb sollten Anbieter und Städte handeln.

Das Free Floating, also stationslose Verleihen, will Voi nicht aufgeben, wie es beispielsweise der Deutsche Blinden- und Sehbindertenverband fordert. An "besonders frequentierten Mobilitätsknoten" denkt Voi aber an Parkstationen. Anhand von Fahrtdaten, die das Unternehmen aus dem Verhalten seiner Nutzenden gewinnt, könnten Städte und Kommunen Abstellflächen definieren.

Nutzer und Nutzerinnen, die sich nicht an die Regeln halten, werden mit Bußgeldern und anders bestraft. Das soll nach Vois Darstellung deren Verhalten verbessert haben. Belege dazu gibt das Unternehmen nicht. Nutzer, die Voi-Roller abstellen, sollen das geparkte Fahrzeug fotografieren, das über die Voi-App übermittelte Foto werde mit Künstlicher Intelligenz überprüft, heißt es.

E-Stehroller im öffentlichen Verkehr (76 Bilder)

Seit dem 15. Juni 2019 sind Elektro-Stehroller, auch E-Tretroller oder E-Scooter genannt, auf öffentlichen Straßen in Deutschland zugelassen. Schon wurden die ersten in deutschen Städten gesichtet.
(Bild: Lime)

Voi setzt seit zwei Jahren Wechselakkus ein, dadurch seien die CO₂-Emissionen, die durch Wartung der Roller entstehen, um 50 Prozent zurückgegangen. Damit nicht Freelancer nachts ausrücken, um die Roller einzusammeln oder umzustellen, habe Voi 220 eigene Jobs eingerichtet, teilte das Unternehmen mit.

(anw)