E3: Bunte Lämpchen, offene Geheimnisse und viel Fantasy bei Sony

Auch Sony möchte bei den Bewegungscontrollern nicht zurückstehen, zeigte zwei Fernbedienungen mit bunten Lämpchen und erzählte weitere Details zur PSP Go und einem neuen Final-Fantasy-Kapitel.

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Am Ende des Pressekonferenz-Marathons freute sich Jack Tretton, CEO von Sony Computer Entertainment America, so viele Journalisten begrüßen zu können, waren doch bereits die größten Neuigkeiten am Wochenende durchgesickert. Zur PSP Go hatte er denn auch nur wenige Details zu ergänzen. Die Mini-PSP kommt am 1. Oktober für 250 Euro auf den Markt. Wer wegen des hohen Preises weitere technische Funktionen erwartet hatte, wurde allerdings enttäuscht: Außer Bluetooth und einem gigantischen Flash-Speicher, der als digitaler Einkaufswagen im Playstation Network dient, hat die PSP Go nichts zu bieten, was man nicht schon von der PSP-3000 kennt, die weiterhin für 80 Euro weniger im Handel bleiben soll: Die Japaner fügen keinen Touch-Screen, keinen zweiten Analog-Stick, keinen Beschleunigungssensor, keine Kamera und kein GPS-Modul hinzu und vertrauen ganz auf ihre Spielekonzepte alter Schule.

Um der PSP Go an den Start zu helfen, stellte Kazunori Yamauchi, Präsident von Polyphony Digital, die PSP-Version von Gran Turismo vor, die pünktlich zum 1. Oktober als Download-Spiel bereitstehen soll. Das Spiel sei kein abgespecktes Autorennspiel, betonte Yamauchi, sondern ein vollwertiges Gran Turismo mit 800 Autos und 35 Strecken, die in 60 Varianten befahren werden können. Die Bildwiederholrate liege bei konstant 60 fps, erklärte der japanische Autoliebhaber. Von dem großen Bruder Gran Turismo 5 war hingegen nur ein kurzes Video ohne weitere Hinweise zu sehen.

Nach dem PSP-Go-Start sollen Titel wie "Little Big Planet" noch in diesem Jahr und 2010 ein neuer Teil der Metal-Gear-Solid-Reihe mit dem Untertitel "Peace Walkers" sowie Resident Evil für die PSP erscheinen – wahrscheinlich auf UMD und als Download.

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PSP Go

Kaz Hirai hatte zu den bekannten Details der PSP Go nur den Starttermin und den Preis hinzuzufügen. (Bild: Erich Bonnert)

Mehr Überraschungen barg das Aufgebot an Exklusiv-Titeln für die PS3. Den Anfang machte Agent, ein neuer Titel von Rockstar Games, der den PS2-Erfolg von GTA für die PS3 wiederholen soll, zu dem aber außer dem Namen nichts weiter bekannt gegeben wurde.

Als Mischung aus Mario Kart, Little Big Planet und Trackmania konnte Modnation Racers überzeugen. Der Titel soll im nächsten Jahr als Rennspiel-Pendant zu dem Jump&Run Little Big Planet auf der PS3 erscheinen und den Spielern erlauben, mittels eines kinderleicht zu bedienenden Editors eigene Rennstrecken zu kreieren und online mit anderen Spielern zu tauschen.

Fumito Ueda zeigte nur ein kurzes Video seines neuen PS3-Spiels The Last Guardian; das die Trilogie mit Ico und Shadow of the Colossus abschließen soll. Zu sehen war ein kleiner Junge, der auf einer gefiederten Chimäre durch malerische Landschaften flog. Der Erscheinungstermin wurde noch nicht bekannt.

Das größte Raunen ging allerdings durch den Saal, als Tretton für 2010 nicht nur Final Fantasy XIII ankündigte, sondern auch gleich Teil XIV für die PS3 hinterherschob. Offenbar handelt es sich dabei um ein Massive-Multiplayer-Online-Rollenspiel im Stil von Teil XI, das in einer mittelalterlichen Welt spielt. Das Spiel soll Ende 2010 für die PS3 und den PC erscheinen, die Höhe der monatlichen Gebühren steht noch nicht fest. Um die Zeit zu überbrücken, soll "ab sofort" der PSOne-Klassiker Final Fantasy VII für die PS3 und PSP zum Download über das Playstation Network bereitstehen. Zumindest im US-Shop des Playstation Network kann man den Titel für 10 Dollar herunterladen, sofern man 1,3 GByte freien Speicher hat.

Und last, but not least konnte es auch Sony nicht lassen, einen Bewegungscontroller für die PS3 vorzustellen, der allerdings aus dem Prototyp-Status noch nicht heraus ist. Der Motion-Controller bestand aus einer schwarzen Fernbedienung mit einer bunt leuchtenden Glühbirne. In der Fernbedienung erkannte offenbar ein Gyroskop selbst kleinste Bewegungen der Spielerhand. Die Position im Raum verfolgte derweil die Eye-Camera der PS3 über der bunten Lampe. Der Spieler kann auch rechts und links zwei verschiedenfarbige Controller benutzen. Zu sehen waren die Geräte in einigen Sport- und Action-Demos, in denen allerlei Sorten verschiedener Schläger geschwungen wurden. Es erinnerte stark an die Präsentation von Wii Motion Plus, die Nintendo zwei Stunden zuvor abgeliefert hatte. Sony will die Motion-Controller vorraussichtlich im Frühjahr 2010 auf den Markt bringen, weitere Details zu möglichen Spielen sollen folgen. (hag)