EMail gegen "Internet-Terroristen" ist eine Fälschung

Eine vermutlich große Zahl von Usern hat unlängst eine EMail mit dem Absender webmaster@sailahead.com erhalten, die vorgibt, von einem Anwaltsbüro aus Los Angeles verfaßt zu sein. Die Empfänger werden verdächtigt, auf eine Werbe-EMail der Firma Samsung/Sailahead mit "verschiedenen Arten von Internet-Terrorismus" geantwortet zu haben, und unter Strafandrohung aufgefordert, jegliche illegalen Aktivitäten einzustellen.

Die EMail stammt allerdings weder von Samsung (USA) noch von dem - tatsächlich existenten - Anwaltsbüro. Es handelt sich offenbar lediglich um die Fortsetzung einer Spam-Kampagne gegen das virtuelle Einkaufszentrum Sailahead, das zum Samsung-Konzern gehört. Bereits Mitte Juli tauchte in den Netzen eine Spam-Mail mit Sailahead-Werbung auf, die nicht von dem Unternehmen initiiert war. Die Firma vermutet einen verärgerten Kunden als Urheber. In den folgenden Wochen häuften sich die Spams in Bezug auf Samsung/Sailahead, die Inhalte wurden zunehmend aggressiver. Anhand der Mail-Header läßt sich vermuten, daß alle Nachrichten auf denselben Autor zurückgehen. Mit dem Einbezug einer unbeteiligten Anwaltskanzlei erreichte der Mail-Feldzug seinen vorläufigen Höhepunkt.

Die beste Antwort auf Spam-Mailings ist keine Antwort. Selbst ein "Entfernen Sie mich von Ihrer Liste" dient den Spam-Verwaltern als positives Zeichen: die EMail-Adresse stimmt, der Empfänger hat die Nachricht zur Kenntnis genommen. Bei aller gerechtfertigter Empörung über die Störung des elektronischen Hausfriedens ist Vorsicht geboten, denn allzu oft gehören die vorgeblichen Absenderadressen Unbeteiligten oder - wie in diesem Fall - Firmen, die gezielt in Mißkredit gebracht werden sollen. Daher sollte man keinesfalls sogenannte Mailbomben verschicken (große unnütze Datenmengen, die den Account des Empfängers belasten sollen). (nl)