ESA-Sonde Rosetta: Lander Philae bleibt verschollen

Im November war die ESA-Sonde Philae dreimal auf dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko gelandet und lag schließlich im Schatten. Nachdem sie ihre Arbeit erledigt hatte, ging sie in den Ruhezustand und nun warten die Forscher noch auf eine Rückmeldung.

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Der kleine Fleck könnte Philae während seines langen Hopsers sein.

(Bild: ESA/Rosetta/MPS for OSIRIS Team MPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA)

Auch mehr als zwei Monate nach der holprigen Landung von Philae auf dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko hat ihn die ESA noch nicht wieder gefunden. Wie die europäische Weltraumagentur nun mitteilte, werde aber auch weiterhin nur nach dem Lander gesucht, wenn es die wissenschaftlichen Unternehmungen erlauben. Es sei aber auch gar nicht wichtig, den Standort zu finden. Wenn er genügend Sonneneinstrahlung empfange, werde er sich schon melden. Inzwischen erwarte man, dass es ab Ende März hell genug sein könnte, damit Philae den Bootvorgang einleiten kann. Für eine Rückmeldung bei Rosetta werde die Energie aber wohl erst im Mai oder Juni ausreichen.

Parallel zu dem Statusupdate hat die ESA auch zwei neue Bilder des Landevorgangs von Philae öffentlich gemacht. Auf einem ist eine Bilderfolge des absinkenden Landers zu sehen. Das andere zeigt eine Detailaufnahme der Kometenoberfläche und einen kleinen hellen Punkt über der im Schatten liegenden Umgebung eines Gebiets, das Hatmehit getauft wurde. Dieses Bild, das um 18:18 MEZ aufgenommen wurde, könnte sogar das letzte sein, auf dem Philae noch zu erkennen ist. Danach prallte er noch einmal von der Oberfläche ab und blieb kurz darauf im Schatten liegen.

Das Suchareal

(Bild: ESA/Rosetta/MPS for OSIRIS Team MPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA)

Auf einem weiteren Bild wird deutlich, wie schwierig die Suche nach Philae ist. Es zeigt die vermutete Landegegend, mit jeder Menge Schatten und einigen Landmarken, die denen in Philaes direkter Umgebung entsprechen könnten. Man suche mit bloßem Auge nach dem Gefährt, aber das sei eben sehr schwierig, erklärt Holger Sierks vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung. Am 14. Februar soll sich Rosetta dem Kometen noch einmal auf bis zu sechs Kilometer nähern. Dabei soll die Sonne so hinter der Sonde stehen, dass die Oberfläche des Kometen vergleichsweise schattenfrei sein dürfte.

Aber selbst wenn die Suche nach Philae weiter erfolglos bleiben sollte, so verweist die ESA doch noch einmal explizit darauf, dass die Mission auch so schon ein Erfolg gewesen sei. Dank der Hopser auf der Kometenoberfläche seien sogar Messungen an verschiedenen Orten vorgenommen worden. Für den Fall, dass sich der Lander wieder zurückmeldet , diskutiere und plane man aber schon weitere wissenschaftliche Untersuchungen.

Die ersten Bilder vom Kometen nach der Landung von Philae (14 Bilder)

Dieses Bild zeigt einen Fuss von Philae vor dem Kometenboden.
(Bild: ESA/Rosetta/Philae/CIVA)

(mho)