EU-Kommissarin Reding ist "Internet-Schurkin" des Jahres

Der Verband der britischen Internet-Provider hat Reding und die EU-Kommission für die Regeln zur Registrierung einer .eu-Domain "ausgezeichnet". Auch die "Internet-Heldin" bekam einen Preis.

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Viviane Reding ist die "Internet-Schurkin" des Jahres – zumindest nach Meinung des Verbands der britischen Internet-Provider (ISPA). Die ISPs ließen der EU-Kommissarin für Informationsgesellschaft und Medien diese zweifelhafte Ehre stellvertretend für die ganze EU-Kommission zuteil werden. Reding und die Kommission hätten der Industrie "bisher ungekannte, sehr obskure Regeln für die Registrierung einer .eu-Domain auferlegt", heißt es in der offiziellen Begründung der Jury. Trotz legaler Registrierung in Großbritannien hätten Firmen eidesstattliche Versicherungen zur Legitimität ihres Unternehmens abgeben müssen.

Die ISPA vergibt auf ihrer jährlichen Gala in London zahlreiche Awards für die Branche, darunter Preise für den besten Breitband-Provider oder den besten Anbieter für Geschäftskunden. Die Verleihungen der Preise für die "Internet-Schurken" und des "Internet-Helden" gelten als Höhepunkt des Abends. Die EU-Kommission setzte sich in der Kategorie gegen illustre Mitbewerber durch. Das US-Unternehmen E360Insight war für seine Klage gegen Spamhaus ebenso nominiert wie die US-Regierung oder die britische Musikindustrie, Letztere für ihr Vorgehen gegen britische Provider, von denen sie die Daten mutmaßlicher Filesharer haben wollte.

Die Auszeichnung für die "Internet-Heldin" des Jahres ging an die Vodafone-Managerin Annie Mullins für ihre Arbeit mit der Task Force für den Schutz von Kindern im Internet und dem EU-Programm für ein sicheres Internet. Mullins war auch für den Sonderpreis der Internet Watch Foundation (IWF) nominiert, der in diesem Jahr an die Task Force für den Schutz von Kindern im Internet des Innenministeriums ging. Die Preise wurden in der vergangenen Woche in London vergeben. (vbr)