EU-Kommission untersucht Übernahme von Telelogic durch IBM

Die EU-Wettbewerbshüter haben ernsthafte Bedenken, dass der US-Computerriese mit der Übernahme des schwedischen Softwareanbieters eine marktbeherrschende Stellung in einem bestimmten Bereich erlangen könnte.

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Die EU-Kommission hat eine eingehende Untersuchung der geplanten Übernahme des schwedischen Unternehmens Telelogic durch den US-Computerriesen IBM eingeleitet. Eine vorläufige Marktuntersuchung habe ergeben, dass der geplante Zusammenschluss angesichts IBMs starker Position auf dem Markt für Softwareentwicklungstools "Anlass zu ernsthaften Bedenken" gebe, teilte die Kommission in Brüssel mit. Die Kommission hat jetzt bis zum 20. Februar 2008 Zeit für eine Entscheidung, ob die Übernahme den Wettbewerb in der EU erheblich beeinträchtigen würde.

"Mit dieser Übernahme würde IBM mit Abstand zum größten Anbieter von Software-Entwicklungswerkzeugen für Softwaremodellierung und Anforderungsmanagement. Es ist Aufgabe der Kommission, die Auswirkungen des Vorhabens eingehend zu untersuchen und sicherzustellen, dass es den Wettbewerb im Bereich der Software-Entwicklungswerkzeuge nicht behindert", sagte Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes.

Der US-Computerkonzern IBM hatte im Juni angekündigt, den schwedischen Software-Anbieter für 5,2 Milliarden Kronen (rund 557 Millionen Euro) übernehmen zu wollen. Telelogic entwickelt mit 1100 Beschäftigten Computersoftware zur Optimierung von Unternehmensprozessen und bezeichnet sich selbst als Spezialisten unter anderem für Application Lifecycle Management, Business Process Management und Service Oriented Architecture (SOA). Der Umsatz betrug im letzten Jahr 1,5 Milliarden Kronen (160,6 Millionen Euro). (vbr)