EU-Kommission will Powerline fördern

Besonders in strukturschwachen und ländlichen Gebieten soll Powerline den Breitband-Internetzugang ermöglichen.

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Von
  • Torge Löding

Zu Jahresbeginn 2004 startet die Europäische Kommission ein Projekt zur Förderung der Powerline-Technologie (PLC). Dieses Projekt mit dem Namen Open PLC European Research Alliance (OPERA) betreibt die Kommission im Rahmen der Initiative eEurope. Es ist mit einem Finanzbudget von neun Millionen Euro ausgestattet. Wichtig ist der EU vor allem, dass durch Powerline auch strukturschwache und ländliche Gebiete mit breitbandigem Internetzugang versorgt werden; das schnelle Internet per Steckdose wurde in diesem Zusammenhang schon oft als Entwicklungschance propagiert.

Technisch kann PLC funktionieren, wie etwa das -- jüngst in Frage gestellte -- Angebot von MVV in Deutschland belegt. Fraglich ist nur, ob PLC aufgrund der Konkurrenz zu den aufgerüsteten Telefon-Netzen (DSL) der großen Telecom-Konzerne wirtschaftlich sein kann. Deshalb versucht die EU-Kommission auch, den Wettbewerb im Zugangsnetz zu steigern. Branchenkenner tun kleine Förderversuche wie OPERA angesichts der Marktmacht der privatisierten Telecom-Riesen in ganz Europa aber als Tropfen auf dem heißen Stein ab.

Freilich gibt es auch eine Industrie, die ein Interesse an Powerline hat: Im Rahmen von OPERA werden 40 EU-Unternehmen der Energieversorgungsbranche in einem Konsortium zusammenarbeiten -- darunter ENEL, EDF und MVV Energie AG -- und in den nächsten zwei Jahren gemeinsam Powerline in Europa weiterentwickeln und implementieren. Für diese erste Phase des Projektes ist ein Gesamtbudget von 20 Millionen Euro eingeplant, wovon die beteiligten Konzerne elf Millionen tragen. Insgesamt sind vier Jahre für OPERA projektiert. (tol)