EU-Kommission wirft Telekom Wettbewerbsbehinderung vor

Die Wettbewerbshüter der Brüsseler EU-Kommission werfen der Deutschen Telekom vor, ihre Schlüsselstellung bei der so genannten letzten Meile zu missbrauchen.

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Von
  • Axel Vahldiek

Die Wettbewerbshüter der Brüsseler EU-Kommission werfen der Deutschen Telekom vor, ihre Schlüsselstellung bei der so genannten letzten Meile zu missbrauchen und den Wettbewerbern den Zugang zu erschweren. Entsprechende Beschwerden von AOL und anderen Konkurrenten von T-Online liegen der Kommission nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) vor. Die EU habe nun die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) eingeschaltet, die im Gespräch mit der Telekom Möglichkeiten für eine Beendigung des Streits suchen soll.

Grund für die Aktivitäten der EU ist eine im letzten Jahr erlassene Verordnung über die Öffnung der letzten Meile im Telefonnetz. Sollte die Deutsche Telekom die letzte Meile den Wettbewerbern nicht zu fairen Bedingungen öffnen, droht dem Unternehmen laut dem FAZ-Bericht spätestens im Herbst eine Abmahnung. Auch ein Bußgeld werde nicht ausgeschlossen.

Die Telekom wies die Vorwürfe umgehend zurück. T-Sprecher Frank Domagala meinte: "Die Vorwürfe können wir nicht nachvollziehen. Immerhin legt die RegTP die Bedingungen für den Wettbewerb im Ortsnetz fest. Wir können hier keine Behinderungen erkennen." Die RegTP hatte sich in der Tat in der letzten Zeit heftige Vorwürfe anhören müssen, weil sie angeblich zu wenig für den Wettbewerb getan habe. Behörden-Chef Matthias Kurth hatte die Schuld jedoch ebenfalls der Telekom zugewiesen, der er vorwirft, durch immer neue Gerichtsverfahren die Entwicklung zu verzögern. (axv)