EU-Urteil: "Sky" und "Skype" zum Verwechseln ähnlich

Das EU-Markenamt hat zu Recht abgelehnt, "Skype" als Marke einzutragen, entschied nun das EU-Gericht in Luxemburg.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 140 Kommentare lesen
EU-Urteil: "Sky" und "Skype" zum Verwechseln ähnlich

Die "wolkenförmige Umrandung" wurde von den Richtern auch moniert

(Bild: Skype)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • dpa

Zwischen der Marke des britischen Senders "Sky" und dem Namen des Internet-Telefoniedienstes "Skype" besteht Verwechslungsgefahr. Das entschieden die Richter des EU-Gerichts in Luxemburg am Dienstag (Rechtssachen T-423/12, T-183/13 und T-184/13). Sie gaben damit dem Harmonisierungsamt für den Binnenmarkt (EU-Markenamt) Recht, das den Eintrag von "Skype" als Marke nach Protesten von "Sky" abgelehnt hatte. "Sky" ließ seinen Namen vor "Skype" schützen und besitzt damit die älteren Rechte.

Zwischen den beiden Zeichen gebe es eine bildliche, klangliche und begriffliche Ähnlichkeit, urteilten die Richter. So würden Menschen das Wort "Sky" ("Himmel" auf Englisch) in "Skype" leicht wiederfinden. Zudem werde das Y in "Skype" nicht kürzer ausgesprochen als in "Sky". Die wolkenförmige Umrandung des Wortes "Skype" im Logo der Firma macht die Sache aus Sicht der Richter noch schlimmer – denn es könnte den Betrachter erst recht an den Begriff "Himmel" ("Sky") denken lassen.

Damit kann sich "Sky" gegen die Verwendung des Begriffes "Skype" wehren. Allerdings ist gegen das Urteil des EU-Gerichts noch eine Berufung beim übergeordneten Europäischen Gerichtshof möglich. Skype wurde im Jahr 2003 von den skandinavischen Software-Entwicklern Niklas Zennström und Janus Friis gegründet und im Oktober 2011 für 8,5 Milliarden Dollar an Microsoft verkauft. Die Klage gegen den irischen IT-Dienstleister Skype hatte Sky bereits 2005 und 2006 erhoben. (anw)