EU investiert 865 Millionen Euro in die digitale Infrastruktur
Die EU stellt einen Topf zur VerfĂĽgung, der die EU-BĂĽrgerinnen und -BĂĽrger besser vernetzen soll. Investiert wird in 5G und Seekabel.
Die EU investiert 865 Millionen Euro in die digitale Infrastruktur. Bis 2027 sollen unter dem Dach von Connecting Europe (CEF) Digital vor allem Verbindungsinfrastrukturen besser werden, teilte die EU-Kommission am Mittwoch mit. Konkret soll das Geld dazu dienen, 5G-Verbindungen in Europa auf- und auszubauen, Backbone-Netze zu modernisieren und zugleich den Energieverbrauch reduzieren. Mit dem Arbeitsprogramm stellt die EU eine Kofinanzierung von Großprojekten in Aussicht, die die Einführung von Gigabit-Infrastrukturen und eigenständigen 5G-Infrastrukturen fördern. Ebenfalls aus dem Topf will die EU die Integration von Edge-Cloud- und Rechenkapazitäten in Branchen wie Gesundheit, Fertigung, Verkehr und Logistik finanzieren.
Mit den Projekten soll die EU der digitalen Dekade 2030 näherkommen. Dann soll jeder Bürger und jede Bürgerin sowie Unternehmen mit 5G- und Gigabit-Systemen verbunden sein. "Durch die Förderung öffentlicher und privater Investitionen trägt die CEF Digital zu Konnektivitätsprojekten von gemeinsamem EU-Interesse und zum Aufbau zuverlässiger, sicherer und nachhaltiger Hochleistungsinfrastrukturen wie Gigabit- und 5G-Netzen in der gesamten EU bei", erläutert die Kommission.
Seekabel sollen widerstandsfähiger werden
Ein weiteres Vorhaben ist, Backbone-Netze zu modernisieren. Dazu gehören Quantenkommunikationsnetze und Seekabel, die künftig leistungsfähiger und widerstandsfähiger sein sollen. Auch will die EU die Kapazität der Netze verbessern, die innerhalb der Mitgliedstaaten installiert sind, aber auch jener, die die EU mit Drittländern verbinden.
Als dritten großen Investitionspunkt nennt die Kommission das Vorhaben, operative digitale Plattformen für Verkehrs- oder Energieinfrastrukturen einzuführen. Zweck der Plattformen soll sein, den Energieverbrauch der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) zu optimieren und die Umweltauswirkungen zu verringern. "Diese operativen digitalen Plattformen werden auf bestehenden und neu entstehenden europäischen Daten-, Cloud- und Edge-Computing- und Konnektivitätsinfrastrukturen aufbauen", erklärte die Kommission. Außerdem soll es eine Verbindung zu weiteren geben, die aus dem Programm Digitales Europa und Horizon Europe finanziert werden.
Die EU verspricht sich von diesem Arbeitsprogramm, digital wettbewerbsfähiger zu werden. Zuvor hatte es ein Papier über die kritischen geopolitischen und geoökonomischen Herausforderungen gegeben. Der Investitionslücke, die dem Aufbau leistungsfähiger Netze im Wege stehe, will die EU damit begegnen, öffentliche und private Mittel zu mobilisieren.
Vorschläge sammeln
Als Nächstes sammelt die Kommission Vorschläge im Rahmen des Programms "Digitales Europa". "Interessierte Interessenträger können auch an Infotagen nach der Veröffentlichung teilnehmen, um mehr über die Prioritäten und Hauptaspekte der Aufforderungen sowie die Bewertungs- und Vergabeverfahren zu erfahren."
Bisher hat das Connecting-Europe-Digitalprogramm 65 Projekte finanziert. Dazu zählen 30 Backbone-Konnektivitätsprojekte für die Digital Global Gateways, 17 Projekte zur Förderung von 5G für intelligente Gemeinschaften und 18 Projekte im Bereich der grenzüberschreitenden 5G-Vernetzung. Bis 2027 sollen bis zu zwei Milliarden Euro in die Verbindungsinfrastruktur fließen.
Lesen Sie auch
Deutschland in der Digitalen Dekade: So steht Deutschland im EU-Vergleich
Kein EU-Land fragt soviele Nutzerdaten ab wie Deutschland
DMA: DuckDuckGo beschwert sich ĂĽber Google
Verstöße beim Facebook Marketplace: EU verhängt 800 Millionen Euro Bußgeld
Vodafone und Unitymedia: EU-Gericht weist Klagen gegen Kabel-Fusion ab
(are)