KI, Halbleiter, Quantencomputer: EU und Japan stärken digitale Partnerschaft

Der zweite Rat für Digitale Partnerschaft beschließt stärkere Zusammenarbeit bei Schlüsseltechnologien wie Halbleiter, KI, Quantenrechner und 6G.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
The,Flag,Of,The,European,Union,Waving,In,The,Wind.

(Bild: Maxim Studio/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Inhaltsverzeichnis

Die Europäische Union und Japan haben am Dienstag in Brüssel ihren zweiten Rat für digitale Partnerschaft abgehalten. Dies teilte die EU-Kommission in einer Pressemitteilung mit.

Bei dem Treffen wurde ein Kooperationsabkommen über digitale Identitäten und Vertrauensdienste unterzeichnet. Diese Vereinbarung soll Vorteile für den elektronischen Handel bringen und die Effizienz steigern. Außerdem soll die Zusammenarbeit bei digitalen Schlüsseltechnologien ausgebaut werden.

Im Bereich Halbleiter soll ein Expertenteam beider Seiten gebildet werden. Das Team soll ein Memorandum von 2023 umsetzen. Neben Forschung und Entwicklung soll die Zusammenarbeit auch ein Frühwarnsystem für kritische Störungen in der Halbleiterlieferkette etablieren.

Darüber hinaus haben die EU und Japan gemeinsame Forschungsprojekte gestartet. Ziel ist es, gemeinsame Standardisierungsinitiativen für die Entwicklung von 6G-Technologien zu unterstützen.

Beide Seiten bekräftigten auch die Bedeutung einer sicheren Unterseekabelinfrastruktur. Beide Seiten wollen weiterhin zusammenarbeiten, um Direktverbindungen zwischen Europa und Japan zu entwickeln.

Die EU und Japan wollen ihre Kooperation im Bereich des Hochleistungsrechnens (HPC) fortsetzen und Anwendungsfälle für künftige gemeinsame Projekte erkunden. Beide Partner prüfen auch Möglichkeiten der Zusammenarbeit im Bereich der Cybersicherheit, einschließlich Standards und Strategien zur Schließung der Qualifikationslücke.

Die EU und Japan haben eine engere Zusammenarbeit im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) vereinbart. Die Partner wollen die Zusammenarbeit zwischen dem KI-Büro der EU und dem japanischen Institut für KI-Sicherheit verbessern und den KI-Prozess sowie den Verhaltenskodex der G7 in Hiroshima unterstützen. Darüber hinaus fordert die EU japanische Unternehmen auf, sich dem KI-Pakt der Kommission anzuschließen, um die frühzeitige Einhaltung des KI-Gesetzes auf freiwilliger Basis zu fördern.

Sowohl die EU als auch Japan wollen ein sicheres Online-Umfeld mit garantierter Meinungsfreiheit gewährleisten. Dazu soll ein Informationskanal eingerichtet werden, über den Informationen zu Gesetzen wie dem Digital Markets Act (DMA) oder dem Digital Services Act (DSA) ausgetauscht werden.

Die EU-Japan Digital Partnership ist Teil der EU-Strategie für die Zusammenarbeit im indo-pazifischen Raum. Japan und die EU gehören zu den größten digitalen Volkswirtschaften der Welt. Sie haben die Digitalpartnerschaft am 12. Mai 2022 auf dem 29. Gipfeltreffen Japan-EU in Tokio ins Leben gerufen. Das erste Treffen fand im Juli 2023 statt. Ziel der Partnerschaft ist es, die Zusammenarbeit in digitalen Fragen voranzutreiben. Das nächste Treffen soll 2025 in Tokio stattfinden.

(hze)