Eckdaten zu Intels erster Optane-SSD aufgetaucht

Auf einer taiwanischen Webseite ist ein Screenshot mit Spezifikationen einer Optane-SSD von Intel aufgetaucht. Demnach wäre die neue Speichertechnik nicht wie versprochen 1000 Mal schneller als bisheriger Flash-Speicher, zeigt aber andere Stärken.

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Eckdaten zu Intels Optane-SSD aufgetaucht

(Bild: Intel)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Benjamin Kraft

Im Sommer 2015 kündigten Intel und Micron an, mit 3D XPoint gemeinsam einen neuen Typ von nichtflüchtigem Speicher zu entwickeln, der bis zu 1000 Mal schneller als Flash-Speicher sein und eine 10 Mal so hohe Speicherdichte wie DRAM erreichen solle. Seitdem ist es bis auf Verspätungsmeldungen und die Ankündigung recht ruhig um die neue Technologie geworden.

Nun sind auf der taiwanischen Webseite TechBang offenbar die Spezifikationen von Intels erstem Produkt mit der neuen Technologie aufgetaucht. Es handelt sich demnach um die Data-Center-SSD Optane SSD DC P4800X mit einer Kapazität von 375 GByte, die als kurze Steckkarte in halber Bauhöhe ausgeführt wird. Die Anbindung erfolgt per PCIe-x4-Steckplatz der dritten Generation via NVMe.

Intels erstes Optane-Produkt wird offenbar eine Workstation SSD. Sie kann vor allem bei den IOPS Punkte sammeln.

(Bild: TechBang )

Wie die publizierten Eckdaten verraten, erreicht die Optane-SSD nicht die tausendfache Performance aktueller Flash-Speichermedien. Beim sequenziellen Schreiben liegt sie zwar mit rund 2000 MByte/s vor aktuellen NVMe-SSDs wie der Samsung SSD 960 Evo oder Intels eigener SSD DC P3700, lesend muss sie sich ihnen mit 2400 MByte/s aber geschlagen geben.

Ihre Stärken spielt sie hingegen bei wahlfreien Zugriffen aus und erreicht dann bei 4K-Blöcken Werte von 550.000 respektive 500.000 IOPS. Dabei soll die typische Latenz unter 10 Mikrosekunden liegen. Zum Vergleich: Die 400-GByte-Version der Intel SSD DC P3700 erreicht laut Datenblatt 450.000 respektive 75.000 IOPS bei einer mittleren Latenz von 20 Mikrosekunden. Vielversprechend klingen auch die Angaben zur Lebenserwartung: 12,3 Petabyte oder 30 Drive-Writes pro Tag. Das Paket klingt für den anvisierten Workstation-Einsatz vielversprechend. Die Leistungsaufnahme fällt allerdings hoch aus: Unter Last sollen es 18 Watt sein, im Leerlauf immer noch 5 Watt. Hier haben die Flash-Laufwerke die Nase vorn.

Wann die Optane SSD DC P4800X erscheint, ist weiterhin unbekannt, ebenso die Preise. Für PC-Enthusiasten ist die Frage spannend, ob Intel auch einen Ableger für den Consumer-Bereich plant. Immerhin bewirbt Intel seine neuen Chipsätze der 200-Serie, die für die Core-i-Prozessoren der siebten Generation gedacht sind, als Optane ready.

[Update 12.02.2017 12:30] Korrektur im ersten Absatz im Bezug auf den Vergleich zu DRAM (Speicherdichte statt Geschwindigkeit).

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(bkr)