Cebit

Ein Edukey für sauberes Lernen

Hinter dem Namen verbirgt sich der Zugangsschlüssel zum virtuellen Klassenzimmer Edunex, mit dem T-Systems den Internet-gesteuerten Unterricht in Deutschland voran bringen will.

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Von
  • Detlef Borchers

Im Rahmen einer "Schüler-Pressekonferenz" hat T-Systems auf der CeBIT die Auslieferung des sogenannten Edukeys gestartet. Hinter dem Namen verbirgt sich der Zugangsschlüssel zum virtuellen Klassenzimmer Edunex, mit dem T-Systems den Internet-gesteuerten Unterricht in Deutschland voran bringen will.

Edukey ist ein kleiner Kasten mit integriertem Fingerabdruck-Leser und WLAN-Modul, der an den USB-Port eines Rechners angeschlossen wird, der von USB aus booten kann. Im 8 Gigabyte großen Flash-Speicher befindet sich ein bootfähiges Windows XP Embedded, dazu eine komplettes Microsoft Office und ein Browser. Hat sich der Schüler mit seinem Fingerabdruck identifiziert, bootet der Edukey direkt über den Browser in die Edunex-Schulumgebung, wobei schon der Verbindungsaufbau verschlüsselt ist. Mit Edukey habe der Schüler keine Möglichkeit, Webseiten zu besuchen, die ihn von seinem Lernerfolg abhalten, heißt es bei T-Systems. Vom großen Internet sind nur die Seiten verfügbar, die die jeweilige Schule auf eine White-List gesetzt hat. Vom eingeschalteten Rechner wird nur die Tastatur, der Arbeitsspeicher und der Bildschirm genutzt.

Der von der Firma Transcend für T-Systems entwickelte Edukey beruht auf Erfahrungen, die in den Schulen der T-City Friedrichshafen gemacht wurden. So gab es Schüler, die zwar PC oder Laptop von Familienmitgliedern benutzen konnten, die aber keinesfalls Inhalte auf diesen Rechnern einsehen oder verändern sollten. Außerdem forderten Eltern von den Schulen, dass sie sicherstellen, dass ihren Kindern im Internet "nichts passiert". Als weitere Anforderung nannte Holger Hille, bei T-Systems für Länder und Kommunen zuständig, die von den Schulen für die Zukunft angedachte Möglichkeit, Online-Klassenarbeiten zu schreiben. Während einer solchen Klassenarbeit soll der Schüler bei jeder Aufgabe per Fingerabdruck bestätigen, dass er selbst die Aufgabe gelöst hat. Zusätzlich soll dabei eine Prüfung per Webcam erfolgen, dass nicht geschummelt wird.

Gegenüber heise online betonte George Linardatos von Transcend, dass beim Edukey nur die allerbesten Komponenten verwendet würden, etwa SST-Flash von Samsung. Die Bildungsschlüssel müssten in härtesten Umgebungen überleben, nämlich in Schultaschen. Obwohl die Produktion der Edukeys sich von den Stückzahlen her eigentlich nicht lohnt, sieht Transcend im digitalen Fernunterricht einen Markt mit großen Entwicklungsmöglichkeiten. (Detlef Borchers) / (pmz)