Ein Jahr OpenBeOS

Das OpenBeOS-Projekt zur Reinkarnation des wirtschaftlich gescheiterten Multimedia-Betriebssystems BeOS feierte gestern seinen ersten Geburtstag.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Das OpenBeOS-Projekt (OBOS) zur Reinkarnation des wirtschaftlich gescheiterten Multimedia-Betriebssystems BeOS mit eigenen Quelltexten hat am gestrigen Sonntag seinen ersten Geburtstag gefeiert.

Die OBOS-Entwickler wollen auf der Grundlage von Travis Geiselbrechts Kernel NewOS die Programmschnittstellen und das Nutzerinterface der letzten BeOS-Version R5 für die Plattformen Intel X86, Mac (G3/G4), SGI Indy, Sun UltraSPARC, DEC Multia (Alpha-CPU), Amiga 3000 und Atari Falcon (Motorola 68030) zum Laufen bringen. Mit dieser Zielsetzung hat sich ein recht umfangreiches Team zusammengefunden, das nach einer Lebensdauer, in der andere Open-Source-Projekte mitunter schon wieder das Zeitliche gesegnet haben, handfeste Fortschritte erarbeitet hat.

Dieser komplett auf Open Source basierende Ansatz beschreitet einen anderen Weg als die inzwischen gescheiterte Initiative Scarabeos. Dort hatten BeOS-Fans versucht, den PDA-Hersteller Palm, der seit der Pleite des Softwarehauses Be alle Rechte an den Original-BeOS-Quelltexten besitzt, zu deren Freigabe zu überreden.

Dass überhaupt derartige Bemühungen zustande kamen, ist ebenso wie die fortgesetzten Entwicklungen der deutschen Firma Yellowtab oder der Entwicklungsprozess am AtheOS-Linux-Port der BeOS-Oberfläche durch Bill Hayden ein Beweis für die anhaltende Beliebtheit des damals revolutionären BeOS. Bleibt für die Liebhaber des Betriebssystems zu hoffen, dass das Objekt der Begierde ohne große Verzettelung in Einzelprojekte zu einem robusten Angebot auch für Nicht-Entwickler heranreift. (hps)