Einheitliches ÖPNV-Ticket: Bundesverkehrsministerium sichtet Vorschläge

Das Neun-Euro-Ticket kommt gut an, läuft aber demnächst aus. Nun prüft das Verkehrsministerium Ansätze für ein dauerhaftes einheitliches Ticket für den ÖPNV.

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Passagiere steigen am Bremer Hauptbahnhof in einen Regionalzug.

(Bild: heise online / anw)

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Im Bundesverkehrsministerium werden momentan Vorschläge geprüft, wie ein vergünstigtes und bundeseinheitliches Ticket für den öffentlichen Personennahverkehr umgesetzt werden könnte. Eigene Modelle wurden dort bisher nicht erarbeitet, erläuterte ein Sprecher des Ministeriums gegenüber heise online.

"Wir müssen uns genau anschauen, zu welchem Preis man ein solches Ticket deutschlandweit anbieten könnte", sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) der Funke Mediengruppe. Sein Ministerium werde all das genau prüfen und evaluieren, auch eigene Modelle durchrechnen und mit den Ländern beraten.

Vor gut einer Woche hatte Wissing betont, sich für eine dauerhafte Vereinfachung des Tarifsystems im ÖPNV einsetzen zu wollen. Dieser Tage hatte der Verband deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) angeregt, als Nachfolge für das Neun-Euro-Ticket, das mit dem kommenden August ausläuft, ein dauerhaftes 69-Euro-Monatsticket einzuführen. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder tritt für ein 365-Jahresticket ein, das also monatlich etwa 30 Euro kosten würde.

Solche Vorschläge werden nach Angaben des Sprechers im Bundesverkehrsministeriums haushalterisch geprüft. Konkret wollen demnach Bund und Länder im Herbst in einer Arbeitsgruppe zusammenkommen, um über derlei im Rahmen der Verhandlungen über die Regionalisierungsmittel zu sprechen. Dabei soll mit den Ländern auch über ihren zusätzlichen Bedarf an Haushaltsmitteln beraten werden, der durch ein einheitliches, vergünstigtes ÖPNV-Ticket entstehen würde. Dieser müsste danach noch vom Bundesfinanzministerium im Bundeshaushalt berücksichtigt werden.

Eine Verlängerung des Neun-Euro-Tickets über den August hinaus hatte Minister Wissing bereits im vergangenen Juni ausgeschlossen. Zu dem Zeitpunkt hatten sich bereits Verbraucherschützer und der Städte- und Gemeindebund für dauerhaft günstige Nahverkehrspreise eingesetzt.

(anw)