Einstellung der Zahlungen an die WHO: Bill Gates kritisiert Donald Trump
Die USA stellen ihre Zahlungen an die WHO vorĂĽbergehend ein. Bill Gates findet das gar nicht gut.
Microsoft-Mitgründer und Milliardär Bill Gates ist mit der Entscheidung des US-Präsidenten Donald Trump gar nicht einverstanden, vorerst die Zahlungen der USA an die Weltgesundheitsorganisation WHO einzustellen. Gates schrieb auf Twitter, die Finanzierung der WHO zu pausieren sei gefährlich. Die Welt brauche die WHO, denn sie verlangsame die Verbreitung von SARS-CoV-2. Keine andere Organisation könne sie ersetzen.
Trump hatte am Dienstag die WHO für die Vielzahl an Toten in der Krise mitverantwortlich gemacht. Durch das Missmanagement der WHO und deren Vertrauen auf Angaben aus China habe sich die Epidemie dramatisch verschlimmert und global ausgebreitet. Seine Regierung werde in den kommenden 60 bis 90 Tagen prüfen, welche Rolle die WHO bei der "schlechten Handhabung und Vertuschung der Ausbreitung des Coronavirus" gespielt habe. Solange lägen die Zahlungen auf Eis.
500 Millionen jährlich
Die USA stellen der WHO nach Angaben des Weißen Hauses jährlich bis zu 500 Millionen US-Dollar bereit, China etwa ein Zehntel dessen. Die Gelder sollen nun vorerst an andere Organisationen gehen, die in den Kampf gegen das neuartige Coronavirus involviert sind. Die WHO wies inzwischen Trumps Vorwürfe zurück. Es sei gefährlich, das Coronavirus zu politisieren, sagte WHO-Vorsitzender Tedros Adhanom Ghebreyesus.
Gates hatte diesen Monat unter anderem angekündigt, dass die von ihm mitgeführte Bill and Melinda Gates Foundation für alle sieben der erfolgversprechendsten Impfansätze Fabriken finanzieren werde. Der ehemalige Microsoft-Chef sieht in Pandemien schon seit Längerem ein höheres Risiko für die Menschheit als im Klimawandel und in militärischen Bedrohungen. Die Gates Foundation gehört auch zu den größten WHO-Unterstützern. Die Stiftung selbst hat nun ihre Mittel für den Kampf gegen SARS-CoV-2 um 150 Millionen US-Dollar erhöht. (anw)