Einzelteilesperre gegen Diebe: Apple lässt Gebrauchtteile ab iOS 18 aktivieren

Mit dem neuen iPhone-Betriebssystem führt Apple neue Sicherheitsfunktionen ein. Bastler können Gebrauchtkomponenten verwenden, die müssen aber aktiviert werden.

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Reparatur von iPhones

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Apple wird mit der heutigen Verfügbarmachung von iOS 18 auch eine umstrittene neue Funktion einführen, die dafür sorgen soll, dass geklaute iPhones nicht mehr so leicht ausgeschlachtet werden können. Zwar ist es nun offiziell erlaubt, auch gebrauchte Originalteile für iPhone-Reparaturen zu verwenden. Gleichzeitig werden aber auch Maßnahmen ergriffen, die deren Einbau verunmöglichen, sollte bekannt sein, dass sie aus gestohlenen Geräten stammen. Die bekannte iOS-Aktivierungssperre wird dazu auch auf Komponenten – zumindest einige zentrale – ausgedehnt.

"Wenn ein Gerät, das sich in Reparatur befindet, feststellt, dass ein unterstütztes Teil von einem anderen Gerät mit aktivierter Aktivierungssperre oder aktiviertem Modus "Verloren" stammt, sind die Kalibrierungsfunktionen für dieses Teil eingeschränkt", beschrieb Apple das bereits im April. Apples Teams hätten in den vergangenen zwei Jahren "Innovationen in den Bereichen Produktdesign und Produktherstellung" vorangetrieben, "um Reparaturen mit gebrauchten Apple-Teilen zu unterstützen, die die Sicherheit, den Schutz und die Privatsphäre der Benutzer nicht beeinträchtigen".

Mit iOS 18 erhalten einzelne Komponenten des iPhone eine spezielle Seriennummer, die an die Apple-ID (künftig: Apple Account) des Nutzers geknüpft ist. Zu den Bauteilen, die davon betroffen sind, zählen insbesondere auch sicherheitsrelevante Komponenten wie der Face-ID- und Touch-ID-Sensor für die Biometrie. Kalibriert werden aber auch andere zentrale Teile wie Akku, Kamera, Display oder Touchscreen – eine Übersicht steht hier noch aus. Die Funktion war auch schon im Rahmen der Betaphase von iOS 18 getestet worden. Ist eine Kalibrierung nicht möglich, arbeiten die Komponenten möglicherweise nicht korrekt und es erscheint eine Warnung für den Nutzer.

Apple plant, sich bei der Umsetzung auch auf die Aktivierungssperre beziehungsweise den "Verloren"-Modus zu verlassen. So können Komponenten als gestohlen oder zumindest "verschwunden" markiert werden, um dann die Kalibrierung einzuschränken. Eine neue "Parts and Service History" in den Systemeinstellungen soll anzeigen, welche Komponenten verbaut wurden. Grundsätzlich ermöglicht Apple mit der neuen Funktion erstmals einen offiziellen Weg, gebrauchte Komponenten ohne Kalibrierungsschwierigkeiten weiterzuverwenden.

Dies wird auch unabhängigen Werkstätten geöffnet. Mit iOS 17.5 hatte Apple zuletzt im Mai erlaubt, dass "Wo ist?" auch bei Reparaturen nicht abgeschaltet werden muss, um ein Tracking der Geräte auch dann weiterhin zu ermöglichen.

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(bsc)