ElectronicPartner übernimmt nur 5 Märkte der insolventen ProMarkt Handels GmbH

Wegen akuter Zahlungsunfähigkeit musste die Multi-Media Pro-Markt Handels GmbH im Februar Insolvenz anmelden. Seither wird nach einer Lösung für die Weiterführung der 27 MediMax-Filialen gesucht, für die EP Interesse angemeldet hat.

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Wegen akuter Zahlungsunfähigkeit musste die von den Brüdern Michael und Matthias Wegert geführte Multi-Media Pro-Markt Handels GmbH im Februar Insolvenz anmelden. Seither wird nach einer Lösung für die Weiterführung der bundesweit 27 MediMax-Filialen gesucht, die mehrheitlich in Ostdeutschland angesiedelt sind. Die Düsseldorfer ElectronicPartner-Gruppe (EP), die Inhaber der Markenrechte der Franchise-Kette MediMax ist, hatte unmittelbar nach Bekanntwerden der Probleme bei den Wegerts Interesse angemeldet.

EP-Geschäftsführer Oliver Haubrich hatte erklärt, am Erhalt der Standorte interessiert zu sein. Für fünf der 27 Filialen gab EP nun eine definitive Übernahmegarantie ab. Die MediMax-Märkte in Böblingen, Magdeburg, Berlin-Gropiusstadt und Hamburg-Schenefeld werden in das bestehende MediMax-Filialnetz von EP eingebunden. Der fünfte Markt am Standort Langenfeld soll von einem selbständigen Franchisnehmer ebenfalls unter der Marke MediMax weitergeführt werden.

"Sobald die Kaufverträge in Kraft treten, setzen wir alles daran, die Standorte so schnell wie möglich komplett auf unsere Systeme umzustellen und in unser Filialnetz zu integrieren", kommentiert EP-Chef Haubrich das Ergebnis der Verhandlungen mit Insolvenzverwalter Professor Rolf Rattunde. Zumindest die Angestellten dieser fünf Märkte dürfen damit aufatmen: "Wir sind froh, allen Mitarbeitern weiterhin einen Arbeitsplatz anbieten zu können", beteuert Haubrich. Zwei Filialen wurden bereits vor Aufnahme des Insolvenzverfahrens geschlossen, für fünf weitere Standorte gibt es keine Hoffnung mehr: die MediMax-Märkte in Berlin-Marienfelde, Bremen-Kattenturm, Landshut, Heidelberg und St. Leon Rot schließen ebenfalls.

Insgesamt 15 Filialen sollen jedoch im Rahmen eines Insolvenzplanverfahrens als ProMarkt.de fortgeführt werden, wie Insolvenzverwalter Rattunde heute bekanntgab. Dies betrifft die Standorte Berlin-Pankow, Brandenburg an der Havel, Bremen-Vegesack, Cottbus (2 Märkte), Eberswalde, Fulda, Halberstadt, Neubrandenburg, Nordhausen, Potsdam, Rendsburg, Waghäusel-Wiesenthal, Wolfenbüttel und Wolfen/Bobbau.Gemeinsam mit den Hauptgesellschaftern in Berlin, ElectronicPartner und dem britischen Investor Gordon Brothers International habe man sich auf dieses Konzept geeinigt, das eine Verzahnung von Online- und stationärem Handel vorsieht. "Während der Insolvenz konnten wir die Elektronikkette wesentlich sanieren. Über einen Insolvenzplan möchten wir die überlebensfähigen Filialen entschulden, die dann unter ProMarkt.de firmieren werden", erläutert Rattunde. Die Zustimmung der Gläubiger steht unterdessen noch aus – die Abstimmung soll jedoch im August erfolgen. (map)