Elektronikriesen wollen Embedded Linux zum Standard machen

Ein Konsortium aus über 20 japanischen Firmen, darunter so illustre Namen wie Canon, Fujitsu, Hitachi, NEC und Toshiba, will Embedded Linux als Industriestandard für elektronische Geräte durchsetzen. Sony denkt ebenfalls über einen Beitritt nach. Dem Konsortium geht es um zukunftsträchtige Technologien wie Handys, digitales Audio- und Video-Equipment oder Navigationssysteme für Autos. "Zusätzlich zielen wir auf alle Arten von Geräten, mit denen man auf das Internet zugreifen kann, also auch PDAs", erklärte Tatsuo Nakajima, Vorsitzender des Konsortiums.

Mit TurboLinux gehört dem Konsortium der wichtigste Linux-Distributor im asiatischen Raum an; außerdem sitzen zwei japanische Universitäten mit im Boot. Ein Sprecher erklärte, weitere Unternehmen aus Japan und anderen Ländern seien willkommen, in dem Konsortium mitzuarbeiten. Zur Zeit werden in digitalen elektronischen Geräten etwa 70 verschiedene Betriebssysteme eingesetzt, darunter auch Microsofts Windows CE. Die Initiative zielt darauf ab, durch die Schaffung eines einheitlichen Industriestandards Entwicklungskosten einzusparen. Nach Ansicht von Nakajima ist es "für eine einzene Firma mittlerweile unmöglich, ein Betriebssystem zu einem Quasi-Standard machen, so wie es Microsoft gelungen ist".

Embedded Linux befindet sich bereits seit längerem im Aufwind. Aufgrund seiner offenen Quellen lässt sich das Betriebssystem nicht nur schnell auf die bei elektronischen Geräten gängigen Hardware-Architekturen wie StrongARM oder PowerPC portieren; auch ein Abspecken des Systems auf das für solche Geräte Notwendige ist leicht durchzuführen. Im Bereich der Surf-Terminals scheint sich Linux bereits als Betriebssystem der Wahl der etablieren – sowohl Intel als auch Oracle verwenden in ihren kürzlich vorgestellen Geräten das (Nicht-nur-)PC-Unix. (odi)