Elitegroup baut Portable ohne Akku

Elitegroup packt preisgünstige Desktop-Technik in ein Notebook-Gehäuse und lässt den Akku weg.

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In vielen Notebooks stecken Desktop-Prozessoren, und weil diese so viel Strom fressen, hängen die Geräte meistens an der Steckdose. Wer sein Notebook aber sowieso nur von Steckdose zu Steckdose trägt - wozu braucht der einen Akku?

Elitegroup denkt diesen Ansatz konsequent weiter und baut in seinen "i-Buddie" lauter billige Standardkomponenten aus dem Desktop-Bereich ein. Er sieht also aus wie ein Notebook, ist portabel wie ein Notebook, läuft aber nur mit Stromzufuhr von außen. Laut Elitegroup benutzen 80 Prozent der Notebook-Anwender ohnehin ständig das Netzteil, sodass sie durch den Wegfall des Akkus keine Nachteile haben. Auch der übliche PC-Card-Slot fehlt. Wer seinen i-Buddie mit ISDN, Wireless LAN oder TV-Tuner ausstatten möchte, ist also auf externe USB- oder FireWire-Geräte angewiesen.

Den i-Buddie gibt es unter den Typenbezeichnungen A900 und i-Buddie 4 in etlichen Varianten. Die A900-Serie nutzt als Prozessor den Intel Celeron oder VIA C3 und als Chipsatz den SiS630ST mit integrierter Grafik. Der Speicher-Slot ist nicht für das bei Notebooks übliche SO-DIMM-Format ausgelegt, sondern für die größeren, handelsüblichen PC133-Module. Das Display ist 14 Zoll groß. Die Festplatte hat 10 GByte, als optisches Laufwerk stehen CD- oder DVD-ROM zur Wahl. Die Schnittstellen umfassen unter anderem 10/100-MBit-LAN, Modem, IrDA, SPDIF und vier USB-Anschlüsse.

Der i-Buddie 4 kann für den Intel Pentium 4 oder den AMD Athlon XP ausgelegt werden. Die Intel-Variante nutzt den SiS650-Chipsatz mit integrierter Grafik, der ein PC2100-Modul im Standard-Bauform ansteuert. Drei Displaytypen stehen zur Auswahl: 14- und 15-zöllige LCDs mit 1024 × 768 und ein 15-Zoll-Display mit 1400 × 1050 Pixeln. Als optisches Laufwerk kommen alle bekannten Varianten samt DVD/CD-RW-Kombilaufwerk in Betracht. Bisher in Notebooks einmalig: Der i-Buddie bietet vier USB-2.0-Anschlüsse; weiterhin sind 10/100-MBit-LAN, Modem, FireWire, IrDA und ein TV-Ausgang im Angebot. Die Athlon-Variante soll die gleiche Schnittstellen-Ausstattung erhalten; weitere Details standen noch nicht fest.

Das i-Buddie-Konzept ermöglicht vor allem preisgünstige Notebooks, da der teure Akku und andere Spezialkomponenten entfallen. Die Desktoptechnik bietet aber auch Vorzüge wie bessere Schnittstellenausstattung und Verwendbarkeit preiswerter Speichermodule; zudem soll auch der Prozessor in allen i-Buddies einfach austauschbar sein. Diese Vorteile erkauft der Anwender mit der eingeschränkten Mobilität. Für beide i-Buddie-Serien sind aber immerhin optional externe Akkus erhältlich. Auch wenn Elitegroup die Geräte bewusst nicht als Notebooks bezeichnet, erweitern sie doch die Notebook-Szene um eine interessante Variante. Die 900-Serie ist ab 1050 Euro zu haben, der i-Buddie-4 ab etwa 1900 Euro. (jow)