Embracer entlässt Eidos-Angestellte und stampft "Deus Ex" ein

Der schwedische Spiele-Publisher Embracer Group setzt den Kahlschlag unter seinen Entwicklerstudios fort. Bei Eidos Montréal lmüssen 97 Angestellte gehen, bestätigte Eidos in einem Post auf X. Das Studio begründet den Schritt darin mit den globalen Wirtschaftsbedingungen und umfangreichen Neustrukturierungen bei der Mutterfirma Embracer.

Über die Entlassungen hatte zuerst Bloomberg berichtet. Dem Bericht zufolge war das nun eingestampfte "Deus Ex"-Videospiel seit zwei Jahren in Konzeptionierung. Der Produktionsbeginn sei für den späteren Jahresverlauf geplant gewesen.

Embracer hat Eidos Montréal 2022 gemeinsam mit dem Studio Crystal Dynamics gekauft. Beide gehörten vorher zu Square Enix, wechselten allerdings für 300 Millionen Euro den Besitzer. Im Rahmen der Übernahme erwarb das schwedische Unternehmen auch die Markenrechte an beliebten Spielereihen wie "Tomb Raider", "Thief" – und "Deus Ex".

Stellenabbau bei Embracer

Embracer setzt damit den umfassenden Stellenabbau bei seinen Studios fort. Der Publisher muss zahlreiche Projekte abschreiben, weil im Frühjahr des vergangenen Jahres ein Milliarden-Deal mit einem nicht genannten Verhandlungspartner in letzter Sekunde geplatzt ist. Die schwedische Firma hat seitdem unter anderem "Saints Row"-Entwickler Volition geschlossen. Auch Entwickler bei "Crystal Dynamics", das Embracer 2022 gemeinsam mit Eidos gekauft hatte, wurden entlassen.

Deutsche Studios sind von Embracers Stellenabbau ebenfalls betroffen. Beim Hamburger Embracer-Studio Fishlabs kam es zu einer Entlassungswelle, der Belegschaft von "Gothic"-Entwickler Piranha Bytes wurde komplett gekündigt. Derzeit befindet sich das Team in Verhandlungen mit verschiedenen Publishern, um möglicherweise noch einen neuen Eigner zu finden und "Elex 3" weiterentwickeln zu können. Embracer hatte Piranha Bytes 2019 über seine Marke THQ Nordic gekauft.

(dahe)