Ende des Corona-Booms: Peloton kürzt Jahresziele drastisch, Aktie stürzt ab

Fitnessgeräte-Hersteller steigert Umsatz, aber auch die Verluste. Die deutliche Senkung der Umsatzprognose beunruhigt die Anleger.

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Frau trainiert mit Gewichten, Fitnessbike im Hintergrund

(Bild: Peloton)

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Von
  • dpa

Beim Fitnessgeräte-Spezialisten Peloton ist der Corona-Boom endgültig vorbei. Das Unternehmen strich seine Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr am Donnerstag drastisch zusammen. Peloton rechnet nun mit Erlösen zwischen 4,4 Milliarden und 4,8 Milliarden Dollar. Vor drei Monaten war die Firma noch von 5,4 Milliarden ausgegangen. Anleger reagierten schockiert und ließen die Aktie nachbörslich um rund 28 Prozent abstürzen.

Peloton gehörte im Corona-Jahr 2020 zu den großen Erfolgsgeschichten. Während Fitness-Studios geschlossen blieben, kauften sich viele die mehrere tausend Dollar teuren vernetzten Trainings-Bikes. Selbst eine Rückruf-Aktion bei den Peloton-Laufbändern nach Todesfall und Unfällen schien die Firma schnell verdaut zu haben.

Doch mit der Aufhebung der Corona-Beschränkungen läuft das Geschäft schwieriger. Auch die Prognose der Abonnenten-Zahl senkte Peloton deutlich. Zum Ende des laufenden Geschäftsjahres Mitte 2022 rechnet die Firma nun mit 3,35 bis 3,45 Millionen Abo-Kunden – statt der vorherigen Erwartung von bis zu 3,63 Millionen. Peloton behauptete unter anderem, dass Apples neue Regeln für mehr Privatsphäre auf dem iPhone es schwieriger gemacht hätten, neue Abonnenten für die App zu gewinnen.

In dem Ende September abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal 2022 von Peloton stieg der Umsatz im Jahresvergleich um sechs Prozent auf 805,2 Millionen Dollar. Unter dem Strich machte Peloton einen Verlust von 376 Millionen Dollar – nach schwarzen Zahlen von 69,3 Millionen Dollar ein Jahr zuvor.

Auf dem Ergebnis lasten unter anderem höhere Logistik-Kosten. Auch senkte Peloton im August den Preis des ursprünglichen Modells seines Trainigs-Bikes – und die Kunden zogen es danach verstärkt dem teureren und lukrativeren neuen Gerät vor. Vor der Preissenkung hätten sich die beiden Modelle in etwa gleich häufig verkauft. Nachdem Peloton 400 Dollar vom Preis des älteren Modells gestrichen habe, mache es nun drei Viertel der Bike-Verkäufe aus, hieß es in einer Telefonkonferenz mit Analysten.

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(fds)