Energis trudelt

Das britische Telekommunikationsunternehmen soll seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen können; die Krise könnte sich auch auf die deutsche Ision Internet ausweiten.

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Das britische Telekommunikationsunternehmen Energis spricht derzeit mit Bankenvertretern über den Stand der Firma. Laut einem Bericht der Financial Times geht es darum, dass Energis seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen kann. Da sich die Hoffnungen der Anleger auf eine Einigung inzwischen noch nicht erfüllt haben, sackte der Kurs der Energis-Aktie an der Londoner Börse auf ein Allzeittief von 0,04 Pfund (0,06 Euro); das sind gegenüber dem Rekordhoch vom März 2000 nur noch 1 Prozent des Wertes.

Die Krise könnte sich auch auf Ision Internet ausweiten. Im Dezember 2000 hatte Energis rund 70 Prozent der Aktien an der Hamburger Firma übernommen. Die Niederlassungen und Beteiligungen in Deutschland, Niederlande, Schweiz und Polen machen aber derzeit Verlust. Daher plane das britische Unternehmen laut Financial Times ihren Verkauf. Zudem sollen 400 Arbeitsplätze im Königreich gestrichen werden; dadurch will das Unternehmen jährlich 25 Millionen Pfund (41 Millionen Euro) sparen.

Am 24. Januar hatte Energis bekannt gegeben, dass es im laufenden Geschäftsjahr, das Ende März endet, die Erwartungen nicht erfüllen kann: Der Umsatz sei mit 1,014 Milliarden Pfund (1,663 Milliarden Euro) 5 Prozent geringer und das EBITDA-Ergebnis mit 155 Millionen Pfund (254 Millionen Euro) 10 Prozent niedriger als erwartet. Von den Gläubigerbanken wie Barclays Capital gibt es dazu bislang noch keine Stellungnahme. (anw)