Entwicklungsumgebung: JetBrains bringt mit RustRover eine dedizierte Rust-IDE
Mit RustRover bringt JetBrains endlich eine eigene Entwicklungsumgebung für Rust, die auf IntelliJ IDEA aufbaut und zunächst als Preview verfügbar ist.
JetBrains hat eine Entwicklungsumgebung vorgestellt, die auf Rust ausgelegt ist: RustRover ist derzeit als Preview verfügbar und soll innerhalb des nächsten Jahres als stabiles Release verfügbar sein. Die IDE basiert auf IntelliJ IDEA und bietet die gewohnten Funktionen wie Autovervollständigung, Syntaxhervorhebung und Refactorings.
Vom Plug-in zur eigenen IDE
Wer die Entwicklungsumgebungen von JetBrains für Rust nutzen möchte, musste bisher mit einem Plug-in für das Flaggschiff IntelliJ IDEA und die darauf basierenden Entwicklungsumgebungen wie CLion vorliebnehmen. Laut JetBrains haben sich viele Entwicklerinnen und Entwickler eine eigene IDE für Rust gewünscht, die ebenso auf das Zusammenspiel mit dem Ökosystem und den Build-Tools ausgelegt ist wie die dedizierten Entwicklungsumgebungen für andere Sprachen von Java und Kotlin über C++, Python, PHP, JavaScript, Ruby und C# bis Go.
JetBrains wird RustRover wie die meisten IDEs rein kommerziell anbieten, ein kostenloses Community-Release wie für IntelliJ IDEA ist nicht geplant. Das Plug-in wird weiterhin verfügbar sein und Open Source bleiben, aber JetBrains konzentriert sich bei der Weiterentwicklung auf RustRover und hat lediglich vor, das Plug-in an neue Releases von IntelliJ IDEA und den anderen IDEs anzupassen. Neue Features oder Bugfixes sind vom Hersteller nicht zu erwarten.
Speziell für Rust
Die Entwicklungsumgebung bringt eine direkte Integration mit dem Rust-Paketmanager Cargo und Hilfen für das Editieren der im TOML-Format (Tom's Obvious Minimal Language) angelegten Cargo.toml-Dateien. Unter anderem bietet es Autovervollständigung für Dependency-Deklarationen und sucht nach aktuellen Versionen von Paketen, die in Rust Crates heißen.
Darüber hinaus bietet RustRover weitere Rust-spezifische Hilfen: Die IDE hebt Elemente wie Makros oder als unsafe
deklarierte Blöcke hervor und kann Makros auflösen.
HTTP, SQL, Git und Docker
Ein integrierter HTTP-Client hilft dabei, Webanwendungen zu analysieren. Außerdem bietet RustRover ein Tool zum Anzeigen von Datenbank-Schemata und Ausführen von SQL-Anfragen sowie eine Anbindung an Docker.
Wie andere JetBrains-IDE bringt RustRover eine Anbindung an Git beziehungsweise die GitHub-Plattform. Außerdem integriert es das Plug-in "Code With Me" für verteiltes Programmieren.
Am 24. Oktober findet die betterCode() Rust statt. Die von iX und dpunkt.verlag ausgerichtete Online-Konferenz richtet sich vor allem an diejenigen, die Rust nutzen möchten, um ihre C/C++-Codebasis zu migrieren oder zu ergänzen.
Das Programm der Konferenz bietet Vorträge zu folgenden Themen:
- Grundlegende Unterschiede und Vorteile von Rust zu C/C++
- Rust und C++: Migrieren und integrieren
- Traumpaar Rust & WebAssembly
- Details zur Ausdrucksstärke von Rust
- Asynchrone Programmierung im Zusammenspiel mit anderen Sprachen
- Praktischer Einsatz von Rust im industriellen Umfeld
Die IDE bringt für das Debugging und Profiling zwar ähnliche Tools wie CLion, ist aber für sprachübergreifende Projekte nicht auf C- oder C++-Code ausgelegt. Allerdings wird es zumindest während der Preview umgekehrt möglich sein, RustRover als Plug-in-Version in CLion zu integrieren.
Zunächst als Preview
Derzeit ist RustRover als Preview verfügbar. Während der Vorschauphase ist die Entwicklungsumgebung kostenlos, bevor sie mit dem stabilen Release in das von JetBrains gewohnte kommerzielle Abomodell übergeht. Weitere Details finden sich im JetBrains-Blog.
Der Preis ist derzeit ebenso offen wie das endgültige Release. JetBrains will die IDE aber spätestens im September 2024 veröffentlichen. Zum Vergleich: Die Veröffentlichung der stabilen Variante der Go-Entwicklungsumgebung GoLand erfolgte 2017 fast genau ein Jahr nach der ersten Vorstellung.
(rme)