Epic-Chef Sweeney findet Apples "Wo ist?"-Tracking "super creepy"

Tim Sweeney, CEO des "Fortnite"-Herstellers Epic, hat Bedenken gegen Apples Findesystem. Das hatte einen geklauten Rechner von ihm entdeckt und sei "gruselig".

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 46 Kommentare lesen
Epic vs. Apple

"Fortnite" gut, Apple schlecht: Dabei hat "Wo ist?" das geklaute MacBook des Epic-Chefs gefunden.

(Bild: Ascannio/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Wenn Nutzer dies wünschen, können sie ihr Apple Gerät seit Jahren mit einem Diebstahl- und Verlierschutz versehen. Dieser nennt sich "Wo ist?" (Find My) und ermöglicht es, Geräte aus der Ferne zu orten, zu löschen und zu sperren. Tim Sweeney, seines Zeichens CEO des Spieleherstellers Epic Games, der sich seit Jahren im Rechtsstreit mit Apple um dessen App-Store-Provisionen befindet, hat das System nun im Kontext des Diebstahles eines MacBooks entdeckt, findet es aber überhaupt nicht schön. Die Funktion sei "super creepy surveillance tech" ("supergruselige Überwachungstechnologie"), die "nicht existieren" solle.

Dabei war "Wo ist?" Sweeney sogar sehr dienstbar: Ihm sei "vor Jahren" ein Mac-Laptop aus dem Auto geklaut worden, den er "Jahre später" beim Überprüfen von "Wo ist?" entdeckt habe. "Es zeigte die Karte des Hauses, wo das Kid lebt, dass den Mac geklaut hat. WTF Apple? Wie ist das okay?!" Eine Million Views bekam Sweeney mit der durchaus kontroversen Aussage. Ein X-Nutzer antwortete, er sehe hier kein Problem. "Der Laptop wird geolokalisiert, nicht das Kid. Sie hätten auch die Polizei informieren und den Laptop zurückerhalten können?"

Das sei "technisch richtig", so Sweney. "Darum geht es aber nicht: Man kann nicht den Ort eines Gerätes tracken, das sich im Besitz von jemanden befindet, ohne die Person zu tracken und die Leute haben ein Recht auf Privatsphäre." Privatsphäre gelte auch für Käufer von Second-Hand-Geräten "und sogar Diebe". Zwar sei dieses Recht "nicht absolut", es solle aber nur durch den zuständigen rechtlichen Prozess beseitigt werden. "Es geht um ein rechtsstaatliches Verfahren."

Wie Sweeney ohne "Wo ist?" an die Koordinaten seines MacBook gekommen wäre, sagte er nicht. Auch hätte er "Wo ist?" deaktivieren können, was sogar aus der Ferne funktioniert – wenn er dem Dieb den vollen Genuss des Gerätes ermöglichen wollte. Das will Sweeney jetzt auch tun. "Ich habe mich zu Tode erschrocken, als ich unerwartet die Adresse des Kids erhalten habe, und habe die Funktion "Mein iPhone suchen" auf allen meinen Geräten deaktiviert."

Sweeney fürchtet laut eigener Aussage außerdem, dass "Wo ist?" zu "Selbstjustiz" führen könne, wo doch Gesetzesvertreter eingreifen sollten. "Keine Art von Überwachungsnetz in diesen Geräten sollte ohne die klare und ausdrückliche Zustimmung des Nutzers aktiviert werden."

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(bsc)