Epic Games entlässt 16 Prozent der Belegschaft und verkauft Bandcamp

Man habe zu viel Geld ausgegeben und zu wenig eingenommen, meint Epic-Chef Tim Sweeney. Die Entlassungen seien jetzt der letzte Ausweg.

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Figuren aus Fortnite

Werbung für Fortnite

(Bild: Epic Games)

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Epic Games entlässt 830 Angestellte, das entspricht 16 Prozent der gesamten Belegschaft. Das teilte Firmenchef Tim Sweeney in einem internen Memo mit, das die Firma inzwischen auch öffentlich gemacht hat. Darin heißt es, dass der erst vor einem Jahr übernommene Online-Musikdienst Bandcamp verkauft und ein Großteil der Software-Tochter SuperAwesome ausgegliedert werden soll, dadurch gehen noch einmal 250 Angestellte.

Sein Unternehmen habe zu lange viel mehr ausgegeben, als es eingenommen habe, begründet Sweeney den Schritt. Die Hoffnung, ohne Entlassungen auszukommen, sei unrealistisch gewesen. Wer nun gehen muss, werde sein Gehalt noch sechs Monate bekommen, in den USA, Kanada und Brasilien werde auch die Krankenversicherung in dem Zeitraum getragen.

In dem Memo schreibt Sweeney noch, dass das immense erfolgreiche Onlinespiel Fortnite zwar wieder wachse, das liege aber vor allem an Inhalten, die aus der Nutzerschaft kommen. Damit verdiene man weniger, weil damit erzielte Einnahmen geteilt werden. Trotz immenser Einsparbemühungen sei es gleichzeitig nicht gelungen, "finanzielle Nachhaltigkeit" zu erreichen. Entlassungen seien jetzt der einzige Weg, um die finanzielle Situation zu stabilisieren.

Die Arbeit im Kerngeschäft soll von den Entlassungen weitgehend unbeeinflusst weitergehen, einige Produkte würden sich aber verspäten. Vor allem hält die Firma am Ziel fest, aus Fortnite ein "vom Metaverse inspiriertes Ökosystem für Creator" zu machen. Epic Games werde ein "führendes Metaverse-Unternehmen", meint Sweeney.

Epic Games ist eines der größten privat gehaltenen Videospielunternehmen, Sweeney hält eine Mehrheit der Anteile. Inzwischen ist die 1991 gegründete Firma vor allem bekannt für das immens erfolgreiche Fortnite mit seinen weltweit mehr als 400 Millionen Nutzern. Außerdem entwickelt Epic die Unreal Engine, die vielen Videospielen zugrunde liegt und betreibt mit dem Epic Games Store einen wichtigen Steam-Konkurrenten. Die jetzt publik gemachten Entlassungen folgen etwa ein Jahr auf einen ähnlichen Stellenabbau bei vielen anderen IT-Unternehmen in den USA.

(mho)