Epic Games vs. Apple: Weiter Streit bis zum Obersten Gerichtshof

Während Epic Games 15 Prozent seiner Belegschaft entlässt, geht es im App-Store-Streit mit Apple weiter. Nun ist der U.S. Supreme Court gefragt.

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(Bild: Ascannio/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Im bereits seit 2020 geführten Rechtsstreit zwischen dem Spieleentwickler Epic Games und dem iPhone-Hersteller Apple geht es aktuell um die Frage, ob sich der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten (U.S. Supreme Court) um das Thema kümmern soll. Das möchten eigentlich beide Seiten, wenn auch mit unterschiedlicher Motivation: Der "Fortnite"-Entwickler hätte gerne, dass der Supreme Court ein Urteil von 2021 kassiert, laut dem Apple keine Wettbewerbsvorgaben durch den App-Store-Zwang und die App-Store-Provision verletzt. Apple wiederum wünscht sich, dass eine ebenfalls ergangene Entscheidung gestrichen wird, die den Konzern nötigt, alternative Bezahlmöglichkeiten zu implementieren.

Die letzten Anträge der Streithähne ergingen Ende September. Der Oberste Gerichtshof soll nun bis mindestens Ende des Jahres Zeit haben, zu entscheiden, ob er beide Fallkomponenten hören möchte – oder jede einzeln oder gar keine davon. "Dieser Ansatz untergräbt die verfassungsmäßigen Beschränkungen der Befugnisse der Bundesgerichte", so Apple in seiner Eingabe gegen die neue Bezahlregelung. Epic hatte wiederum versucht, genau diese durchzudrücken, um erstmals Geld in der eigenen App direkt einsammeln zu können – war beim Supreme Court aber zunächst auf Granit gebissen, zumindest während das Verfahren noch läuft.

Der komplexe Rechtsstreit wird nicht nur in den Vereinigten Staaten ausgetragen, sondern läuft auch an anderen Standorten. Zudem versucht Epic Games, die Politik zum Einschreiten zu motivieren. Tatsächlich laufen bereits verschiedene Projekte dieser Art. So wird Apple in der Europäischen Union künftig alternative App Stores beziehungsweise ein Sideloading zulassen müssen – genau das, was sich Epic Games die ganze Zeit wünscht.

Bei dem Spieleriesen läuft es derzeit eher schlecht. So wurden über 800 Mitarbeiter entlassen, was 16 Prozent der gesamten Firma bedeutet. Man habe "viel zu viel Geld ausgegeben", räumte CEO Tim Sweeney ein – mehr, als man mit "Fortnite" einnehme. Dies sei "finanziell nicht nachhaltig". Nur mit Entlassungen könne man die Firma stabilisieren. Die Entlassenen erhalten ein halbes Jahr Geld als Abfindung inklusive Krankenversicherung. Ein Problem sollen auch zu hohe Ausgaben im Bereich Metaversum gewesen sein, wo bislang das Geld nur spärlich fließt. Sweeney fürchtet, dass die Qualität der Spiele leiden könnte.

Eine andere, eher kuriose Entwicklung betrifft die Vision Pro: Apples erstes Mixed-Reality-Headset, das Anfang 2024 erscheinen soll, interessiert Epic Games offenbar – obwohl sich das Unternehmen vom iPhone mit "Fortnite" zurückgezogen hatte. Laut Angaben des Unreal-Engine-XR-Produktspezialisten Victor Lerp untersucht man gerade, ob man "native Unreal-Engine-Unterstützung für die Apple Vision Pro" umsetzen werde.

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(bsc)