Erdnächste Supernova seit 10 Jahren: Amateure liefern längste Lichtkurve
Seit Mai versetzt SN 2023ixf die Astronomiegemeinde in Aufregung. Mit vernetzten Teleskopen haben Privatleute die längste Lichtkurve der Explosion gesammelt.
Amateurastronomen aus aller Welt haben zur erdnächsten Supernova seit 10 Jahren die längste zusammenhängende Lichtkurve zusammengetragen. Das teilte das SETI-Institut jetzt mit, das die gesammelten Daten zusammengetragen und in einem Fachmagazin veröffentlicht hat. Insgesamt 115 vernetzte Teleskope von Unistellar haben demnach über einen Zeitraum von 35 Tagen die anfangs heller werdende und inzwischen abklingende Sternenexplosion namens SN 2023ixf beobachtet. In die jetzt vorgestellte Lichtkurve seien 252 einzelne Beobachtungen eingeflossen, darunter sogar einige, die noch vor der offiziellen Entdeckung gemacht wurden. Damit werde deutlich, welchen signifikanten Beitrag auch Amateure zur Astronomie leisten können.
Kosmisches Ereignis für die Allgemeinheit
SN 2023ixf war am 19. Mai von dem japanischen Amateurastronomen Koichi Itagaki entdeckt worden, die Supernova befindet sich in der 21 Millionen Lichtjahre entfernten Feuerrad-Galaxie. Näher war uns zuletzt eine Anfang 2014 entdeckte Sternenexplosion in der Galaxie M82. Seit Wochen werden nun nicht nur Aufnahmen der Supernova mit professioneller Technik gesammelt, auch unzählige Privatleute in aller Welt nehmen das seltene Ereignis ins Visier. Wer eines der ans Internet angebundenen Teleskope von Unistellar sein Eigen nennt, kann die dabei gesammelten Daten weitergeben und damit Forschung wie die jetzt vorgestellte unterstützen. Der Hersteller hat dafür mehrere Programme aufgelegt, in deren Rahmen man Hinweise auf solche gemeinsam erforschten Phänomene bekommt.
Aus der Lichtkurve geht jetzt hervor, dass SN 2023ixf etwa sechs Tage nach der Entdeckung die maximale Helligkeit mit etwa 11 mag erreicht hat. Seitdem wird sie langsam dunkler, bis in den August sollte sich der Lichtpunkt aber noch beobachten lassen. Bei dem Ereignis handelt es sich um eine sogenannte Kernkollaps-Supernova, die sich ereignet, wenn ein Stern von etwa 8- bis 10-facher Sonnenmasse, der seinen Kernbrennstoff aufgebraucht hat, kollabiert. Übrig bleibt ein Schwarzes Loch oder ein Neutronenstern. Es sei wirklich unglaublich, was das private Netzwerk bei der Erforschung leisten könne, meint Studienautorin Lauren Sgro. Die Teilnehmer hätten die Gelegenheit umgehend genutzt und die Supernova dann so lange beobachtet, dass die ausführliche Analyse möglich war.
(mho)