Erfasste Internet-Straftaten zumeist Kinderpornografie

Die deutsche Polizei hat im vergangenen Jahr knapp 2800 Fälle von Internet-Kriminalität ausgemacht.

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Von
  • Norbert Luckhardt

Die deutsche Polizei hat im vergangenen Jahr 2795 Fälle von Internet-Kriminalität ausgemacht. Bei etwa 80 Prozent der registrierten Fälle ging es nach Angaben des Bundeskriminalamtes (BKA) um Kinderpornografie. Darüber hinaus zählten die Ermittler 57 Verstöße gegen Staatsschutzbestimmungen, 120 Betrugsdelikte und 37 Urheberrechtsverletzungen. Gerade bei letzteren dürfte aber eine enorme Dunkelziffer bestehen. Zudem erfasst die BKA-Statistik keine Straftaten, bei denen das Internet nur zur Vorbereitung dient.

In den nächsten Jahren sei mit dem anwachsenden elektronischen Handel auch mit einer Zunahme der Betrügereien im Internet zu rechnen, meinte ein BKA-Sprecher weiter. Beispielsweise könnten Anlagebetrüger das Netz als neue Kommunikationsform für ihre Zwecke missbrauchen. Besondere Schwierigkeiten macht den Fahndern die Internationalität des Netzes: Rund 80 Prozent der Fälle des Vorjahres hatten einen Bezug ins Ausland, gut die Hälfte in die USA.

Insgesamt steht die deutsche Polizei im Kampf gegen Kriminalität im Internet noch am Anfang ihrer Bemühungen. Letztes Jahr wurde beim BKA eine Internet-Streife mit 20 Beamten eingerichtet. Auch dort liegt der Schwerpunkt der Arbeit auf der Suche nach Kinderpornos: 1023 von insgesamt 1126 Erfolgen der "verdachtsunabhängigen Fahndung" bezogen sich hierauf. 1222 weitere Kinderporno-Fälle lieferten die Länderpolizeien. Allein bei der Initiative "Netz gegen Kinderporno" gingen Hinweise auf gut 600 verschiedene Verbreitungswege ein und wurden an die hannoversche Staatsanwaltschaft weitergegeben. "Netz gegen Kinderporno" ist eine Aktion von Spiegel Online, Stern Online, dem Deutschen Kinderschutzbund, dem Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung (FifF) und Heise Online. (nl)