Erfolgreiche Frühphasen-Studie weckt Hoffnung für Leukämie-Patienten
Bei 12 von 17 Teilnehmern einer klinischen Studie mit einer therapeutischen Impfung gegen akute myeloische Leukämie blieben Rückfälle mehrere Jahre aus. Der Wirkstoff soll jetzt mit weiteren Patienten getestet werden.
Leukämezellen.
(Bild: Gabriel Caponetti / Wikipedia / cc-by-sa-3.0)
- Sascha Mattke
Die Krebserkrankung akute myeloische Leukämie schädigt das Knochenmark und lässt sich bislang kaum heilen – trotz Chemotherapien ist fünf Jahre nach ihrem Auftreten nur noch jeder vierte erwachsene Patient am Leben. Besserung könnte jetzt jedoch eine personalisierte Impfung bringen: Von 17 Teilnehmern einer Frühphasen-Studie mit dem Impfstoff blieben 12 auch mehrere Jahre nach der Behandlung von Rückfällen verschont. Das berichtet Technology Review online in „Personalisierte Krebsimpfung gegen Leukämie“.
Therapeutische Impfstoffe wie der jetzt getestete sollen zum Immunsystem gehörende T-Zellen so aktivieren, dass sie Krebszellen erkennen und bekämpfen; es sollen mehr Antikörper produziert werden, die an die Oberfläche der Krebszellen binden. Die Produktion von wirksamen Impfstoffen hat sich jedoch bislang als Herausforderung erwiesen. Viele der Kandidaten zeigten in klinischen Studien keine positive Wirkung oder führten zu nur unwesentlich höheren Überlebensraten.
Der von David Avigan vom Beth Israel Deaconess Medical Center in Boston und Kollegen entwickelte Impfstoff ist deshalb personalisiert. Die Forscher entnahmen ihren Patienten Leukämiezellen und froren sie ein, während die Patienten zunächst mit einer klassischen Chemotherapie behandelt wurden. Dann wurden die Zellen wieder aufgetaut und mit dendritischen Zellen kombiniert, also mit Zellen des Immunsystems, die krebsbekämpfende T-Zellen freisetzen. Die Zahl der Teilnehmer bei der Studie war zwar gering, doch laut Avigan war das Ergebnis so interessant, dass die Tests auf weitere Patienten ausgeweitet werden sollen.
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(sma)