IFA

Erfolgsgeschichte digitales Fernsehen

Auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin will die Branche die nächste Runde einläuten - das digitale Antennenfernsehen soll schon bald auf dem Handy und anderen mobilen Geräten zu sehen sein.

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Von
  • dpa

Die Einführung des Digitalfernsehens in Deutschland ist eine Erfolgsgeschichte. Allein im Jahr 2004 wurden rund 1,4 Millionen Receiver für den digitalen Antennenempfang (DVB-T) verkauft. Auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin (2. bis 7. September) will die Branche die nächste Runde einläuten - das digitale Antennenfernsehen soll schon bald auf dem Handy und anderen mobilen Geräten zu sehen sein. Von der Fußball-WM in Deutschland im kommenden Jahr wird der Durchbruch erhofft.

Auch wenn es Werbestrategen gerne so vermitteln, Digital Video Broadcasting (DVB) bedeutet nicht automatisch bessere Bildqualität. Bei DVB-T gilt für den Antennenempfang prinzipiell die Formel "Sendequalität = Empfangsqualität". Man hat kein analoges Rauschen mehr, doch je nachdem, wie stark der Sender die Fernsehkanäle komprimiert, schwankt die Bildqualität. Bei der Übertragung über Satellit (DVB-S) oder Kabel (DVB-C) steht eine größere Bandbreite zur Verfügung.

Einige IFA-Aussteller zeigen Prototypen von Handys, die fernsehähnliche Multimedia-Dienste empfangen können. Dabei konkurrieren zwei Techniken derzeit miteinander: DVB-H, das auf DVB-T basiert und speziell für den stromsparenden Empfang ausgelegt ist, und Digital Multimedia Broadcast (DMB), das auf der Basis des Digitalradios DAB entwickelt wurde. Beide Lösungen sollen zur Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland für Handy-Fernsehen sorgen. Doch bis dahin muss die Industrie Endgeräte bis zur Marktreife bringen und die Bundesländer müssen das Problem der Frequenzverfügbarkeit lösen.

Der Streit um das Digitalradio DAB hat bislang dazu geführt, dass über DVB-T kein Radioprogramm zu empfangen war, obwohl das technisch möglich ist. Doch auch das soll sich zur IFA ändern. Die Medienanstalt der Länder Berlin und Brandenburg startet zur IFA ein Testprojekt, bei dem in Berlin Radiosender über DVB-T ausgestrahlt werden. Der Digitalreceiver-Hersteller Technisat will nach eigenen Angaben zwölf Sender ausstrahlen, die bislang nur kostenpflichtig über Satellit zu empfangen waren. Zudem stellt das Unternehmen auf der IFA mit einen mobilen DVB-T-Radioempfänger vor.

Noch in diesem Jahr wächst die technische Reichweite der digitalen Ausstrahlung nach Angaben der Gesellschaft für Unterhaltungselektronik (gfu) auf 47 Millionen potenzielle Fernsehzuschauer an. Dennoch ist das "Überallfernsehen" hauptsächlich in den Ballungsgebieten verfügbar. Ob man in Zukunft nicht nur in Großstädten digitales Antennenfernsehen bekommt, sondern auch in ländlichen Regionen, ist nach Experten-Meinung trotz des bisherigen Erfolges fraglich. (dpa)/ (cp)